Ach, wie ungeschickt die Anleger so häufig agieren!
Wir alle erinnern uns an die Werbung für den DIT Euro Bond Total Return Fonds mit Günter Netzer. Das schöne Versprechen von 7,7% im Jahr (die Werbe-Botschaft, versteht sich, war (rechtlich) sauber formuliert – mit einem “bisher”) hat unglaubliche Summen angezogen – die Anlager haben kurzerhand über 7,6 Mrd. Euro (aktuelle dit Zahlen; WKN ist 814806) investiert. Miliarden! Und die Performance seit, sagen wir, einem Jahr? Na ja, 2,53%. Vor Kostenberechnung.
Nun, wie wahrscheinlich schon jedem bekannt sein sollte, wirbt der prominente Ex-Fußballer für ein neues Produkt: dit-Wachstum-Euroland-Aktienfonds mit 17,7% p.a. im Durschschnitt. Wie sich Marketing-Trends schnell ändern! Das Beruhigende ist nur, dass der Aktienfonds mit aktuell etwa 745 Mio. Euro unvergleichlich kleiner ist. Noch können sich die Anleger nicht so für Aktien begeistern wie vor einem Jahr für Rentenpapiere. Aber die Marketing-Aktivitäten in diese Richtung sind angelaufen, wecken Appetite und wittern offensichtlich Nachfragepoteziale. Kein Wunder – mit der Performance der (deutschen) Aktien läßt sich leicht Werbung machen. Wie gesagt: Steigen die Kurse – kommt das Publikum, fallen die Kurse – geht das Publikum.
Speziell zu dieser Geschichte äußert sich Thomas Grüner in einem aktuellen Beitrag:
1 Kommentar bis jetzt ↓
Zum zweiten: Wo sind die 7,7 Prozent, Herr Netzer? • Börsennotizbuch // 31. Mai, 2007
[...] Ach, der „arme“ Herr Netzer – er kann nun wirklich nichts dafür… Von der einstigen tollen Performance (für einen Rentenfonds „=“ Sicherheit), mit der Dit Euro Bond Total Return (WKN: 814806) in Windeseile gigantische Summen angezogen hat, ist zuletzt wenig zu sehen: Von Null auf mehr als acht Milliarden Euro in dreieinhalb Jahren – Anleger rissen sich um Anteile des Fonds mit dem modischen Namen Dit Euro Bond Total Return. Konkurrenten blickten neidisch auf den Kassenschlager des Allianz-Fondshauses, den Scott Mather von der renommierten Bond-Tochter Pimco managt. Doch mit der Trendwende an den Kapitalmärkten im vergangenen Herbst hat Mather das Glück verlassen: Seit die Anleihekurse fallen, macht der beliebte Fonds Verluste. [...]
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