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Der richtige Strike beim Covered Call Writing

26. Juni, 2011 · 1 Kommentar

Gastautor Optionstrading
Gastbeitrag von sinustrend

Das Covered Call Writing (CCW) gilt als eine der konservativeren Optionsstrategien. Aber schaut man sich mal das CCW bzw. die ausgewählten Strikes genauer an, so sieht man, dass es in dieser Strategie selber noch Abstufung in der Risikoklasse gibt.

CCW bedeutet, dass man ein Underlying long und einen Call dagegen short ist. Die Frage ist nur, welchen Call soll man shorten – in/at oder out of the money? Ich erkläre heute mal die drei Möglichkeiten anhand der Eon Aktie und den Eon September 2011 Calls. Eon hat heute bei 19,-€ geschlossen. Als Veranschaulichung habe ich die Schlussübersicht der Eurex angehängt. Die wichtigsten Spalten sind die Linke (Strikepreis) und die Rechte (heutiger Abrechnungskurs).

1. out of the money Call
Ich entscheide mich für den Verkauf des 20er Calls und erhalte dafür 0,52€. Welches Risiko habe ich nun zu tragen? Eon hat bei 19,-€ geschlossen, also verliere ich Geld, sobald die Eon unter die Marke von 18,48€ fällt. Die Prämieneinnahme schützt mich 52 Cent lang vor Verlusten. Ich habe also einen Discount von eben der Prämie. Wo liegt mein maximaler Profit? Wenn ich out of the money Calls schreibe, profitiere ich von einem Anstieg des Underlyings bis zum Strike. Das bedeutet in diesem Fall: Eon steigt auf 20,-€ und man Gewinn ist maximiert. Ich verdiene 1,-€ im Underlying plus die vereinnahmte Prämie von 0,52€ – also zusammen 1,52€.

2. at the money Call
Ich entscheide mich für den Verkauf des 19er Calls und erhalte dafür 0,96€. Welches Risiko habe ich nun zu tragen? Eon hat bei 19,-€ geschlossen, also verliere ich Geld, sobald die Eon unter die Marke von 18,04€ fällt. Die Prämieneinnahme schützt mich 96 Cent lang vor Verlusten. Wo liegt mein maximaler Profit? Wenn ich at the money Calls schreibe, profitiere ich nicht von einem Anstieg des Underlyings – der maximale Profit ist also die vereinnahmte Prämie von 0,96€.

3. in the money Call
Ich entscheide mich für den Verkauf des 18er Calls und erhalte dafür 1,56€. Welches Risiko habe ich nun zu tragen? Eon hat bei 19,-€ geschlossen, also verliere ich Geld, sobald die Eon unter die Marke von 17,44€ fällt. Die Prämieneinnahme schützt mich 1,56 Euro lang vor Verlusten. Wo liegt mein maximaler Profit? Wenn ich in the money Calls schreibe, profitiere ich nicht von einem Anstieg des Underlyings. Der maximale Profit ist also die vereinnahmte Prämie von 1,56€ minus dem inneren Wert der Option von 1,-€ – also zusammen 0,56€.

Fazit:
Es ist wie immer an der Börse: für mehr Sicherheit muss ich mehr mögliche Rendite hergeben. Das Schreiben von out of the money Calls ist von den drei Varianten die Spekulativste, kann aber auch am meisten Profit generieren. In the money Calls zu Schreiben ist demzufolge die Konservativste der drei Möglichkeiten, bringt allerdings auch den geringsten Profit, sollte das Underlying steigen. Ist man der Meinung, dass der Basiswert steigt, sind out of the money Calls wohl zu bevorzugen. Möchte man in Bärenmärkten nicht auf das CCW verzichten, fährt man mit in the money Calls am besten.

Ein Wort noch zu den Ordergebühren: da man durch das Schreiben von in the money Calls sehr wahrscheinlich häufiger ausgeübt wird als bei out of the money Calls, sind in dieser Variante die Ordergebühren höher, wenn man nach der Ausübung eine erneute Position im Underlying aufbauen möchte. Was auch zu beachten ist, ist die steuerliche Seite der verschiedenen Varianten. Dazu ist ein Telefonat mit dem Broker hilfreich, um sich die Details erläutern zu lassen.

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1 Kommentar bis jetzt ↓

  • Robert Wild // 5. Jul, 2011

    Starker Gastbeitrag zu einem interessantem Thema. Vielen Dank!

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