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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Die Gelddruckmaschine wird “alternativlos”

11. November, 2011 ·

Nun ist Italien in die Bredouille geraten — die Zinsen auf die italienischen Staatsanleihen sind auf mehr als 7% gestiegen. Und die Börse? … hm … die steigt. Warum?

Vielleicht, weil Zahlungsschwierigkeiten in Italien quasi “das Ende der Vernuft” sind. Normal gerettet kann Italien nicht mehr werden: Ich bezweifle zum Beispiel, dass etwaige Sparmaßnahmen — soweit diese auch noch wirklich kommen — kurzfristig die notwendigen Verbesserungen bringen können, um die Märkte zu beruhigen. Zumal neue Sparpakete die Lage zunächst eher verschärfen dürften, siehe die jüngste Erfahrung Griechenlands. Kurzfristig bleibt wohl nur noch eins: Irgendwie massiv Geld organisieren und für Nachfrage bei den wackelnden Staatsanleihen sorgen (und zwar nicht nur bei den italienischen). Egal, ob durch die Politik oder durch die EZB.

Ich denke, diese “Alternativlosigkeit” wirkt sich ironischerweise stützend auf die Aktienkurse aus – eine weitere Geldschwemme ist in Sicht. Klar, man wird noch eine Weile “Sparanstrengungen” fordern, was die Rezessionsgefahr in Europa erhöht. Nicht weit ist aber auch der Zeitpunkt der Erkenntnis, dass “schnell, schnell sparen, sparen” keinen Ausweg bietet.

Und wenn man keine Schuldenschnitte in Italien zulassen will (kann?), hilft nur Inflationieren. Man kann erwarten, dass die EZB eine “Deckelung” der Zinsen auf EU-Staatsanleihen ausruft oder “still” durchsetzt (wie die Schweizer Notenbank den CHF/EUR Wechselkurs erklärterweise deckelte).

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt

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