Ich erinnere mich an einen geistreichen Spruch (ich denke von Winston Churchill, aber ich konnte ihn in den Zitatesammlungen nicht wieder finden):
So ähnlich äußert sich Paul Krugman zu den ersten Anhörungen der Financial Crisis Inquiry Commission, der US-Kommission, die die Ursachen für die Finanzkrise untersuchen soll. Ihm, wie vermutlich vielen Anderen, ist es aufgefallen, wie sich die Top-Banker Amerikas aus der Affäre ziehen möchten: Sie präsentieren sich nicht mit der sonst so charakteristischen mutig-aggressiv-dynamisch-selbstbewussten Attitüde, die wir aus den hohen Etagen der Wolkenkratzer kennen. Nein, sie tun unwissend.
Finanzkrise? … Wir konnten das nicht wissen … keiner wusste es … so was haben wir nicht erwarten können … die Krise ist irgendwie aus dem heiteren Himmel gekommen … wir haben alles richtig gemacht, keine Ahnung wie es passieren konnte …
Oooooookey… Lasst uns aber die contenance nicht verlieren. Ihr wusstet es nicht? Fein, dann sollten wir den nächsten logischen Schritt machen: Von Leuten, die offensichtlich keine Ahnung haben, brauchen wir auch keinen Rat für die Reform des Finanzsystems.
Wie können wir euch glauben, dass zum Beispiel eine neue Bankensteuer die Kreditvergabe abwürgen würde? Dass eine eventuelle Deckelung der Bonuszahlungen sich negativ auf die Konkurrenzfähigkeit auswirken würde? Oder dass strengere Eigenkapitalvorschriften das Bankwesen unnötig einengen würden?
Es ist wohl anzunehmen, dass die Banker auch jetzt “keine Ahnung” haben. Und wenn sie es doch besser wissen als sie vorspielen, dann ist es im Prinzip auch egal. Denn als sicher darf gelten: Die Finanzinstitute verfolgen bei der Sache ein sehr ausgeprägtes Eigeninteresse. Im Zweifel daher: Bei Finanzreformen soll man nicht viel auf die Meinung der Banker geben. Vor allem in Krisenzeiten nicht.
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