Börsennotizbuch

Vieles spricht für eine Fortsetzung der “konjunkturellen Schmerzen” — die Bankenkrise, die noch nicht ganz vorbei sein dürfte, die negativen Vermögenseffekte durch die sinkenden Immobilienpreise (übrigens nicht nur beim Sorgenkind Number One — den USA, sondern auch in mehreren anderen wichtigen Märkten) und nicht zuletzt durch die Kaufkraftverluste in den rohstoffimportierenden Ländern (der Ölpreis hat bereits Marken überschritten, die wohl nicht nur ich für unmöglich gehalten habe).

Also müsste man grundsätzlich eine weitere Abkühlung der Weltkonjunktur und sehr wahrscheinlich eine (richtige) Rezession in den USA erwarten. So tut auch Dieter Wermuth in seinem Investment Outlook, Mai 2008, den er unter der Ãœberschrift “Die Ölkrise bedroht die Weltwirtschaft” beim Herdentrieb veröffentlicht.

Wermuth schreibt in den einleitenden Worten:

Es ist richtig, dass die ersten drei dieser vier Schocks am Abflauen sind [die gemeinten Schocks sind: Leistungsbilanzdefizit der USA und daraus resultierende Dollarabwertung; Finanzkrise; "Immobiliencrashs"; und steigender Ölpreis], trotzdem werden die Nachbeben noch lange zu spüren sein. Überhaupt nicht abzusehen ist ein gutes Ende der Ölkrise. Innerhalb der vergangenen zwei oder drei Jahre würden sich die Ausgaben für Energie von etwa 5 Prozent auf rund 10 Prozent des globalen BIP erhöht haben, wenn es bei den jetzigen Preisen bleibt. Eine Weltrezession wäre dann so sicher wie das Amen in der Kirche. Schlechte Aussichten für die Beschäftigung, die Staatshaushalte, aber auch für die Aktienmärkte.

Lesenswert. (Mit dem Glauben lasse ich mir dennoch etwas Zeit…)