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Goldblase: Auch Dieter Wermuth stimmt mit ein

29. Januar, 2010 · 7 Kommentare


Photo credit: nasirkhan from morguefile.com

Auch Dieter Wermuth teilt meine Gold-Skepsis: Vor einem Crash des Goldpreises.

Dieter Wermuth identifiziert die typische Situation, die Preisblasen charakterisiert: Auch wenn die nüchterne Logik keine ausreichende Begründung für einen weiteren Anstieg liefert, bemühen interessierte Kreise “ausgefallene” Argumente und das (gefährliche) Motto “Diesmal ist es anders”, damit die Nachfrage noch einmal angeheizt werden kann.

Gleich an dieser Stelle muss ich aber — genau wie Dieter Wermuth — zugeben, dass ich eine so robuste Entwicklung des Goldpreises nicht erwartet habe, und die “Warnungen” allesamt zu früh kamen. Die Anführungsstriche deswegen, weil das Gold sowieso kein “empfohlenes” und ein bestenfalls marginales Investment darstellt, also praktisch nur “unter Beobachtung” steht (bzw. stehen soll). Nichtsdestotrotz ist der Goldpreis als Indikator für die Marktkräfte an den Währungs- und Rohstoffmärkten nicht uninteressant.

Mit einem Wort: Warum sollen gerade jetzt die “Blase-wird-platzen-Prophezeiungen” Recht behalten? Ãœberhaupt keine Garantie, aber die Gegenüberstellung von “Für und Kontra”-Argumenten von Dieter Wermuth ist lesenswert…

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7 Kommentare bis jetzt ↓

  • Fabio // 27. Jan, 2010

    Hi,

    was wäre denn ein “fundamental” “fairer” Preis für Gold?
    Wie ermittelt man den, ohne Cash Flow?
    Das würde mich sehr interessieren.
    Ansonsten ist es zwar ganz interessant, sich die “pros und contras” durchzulesen, aber es bleiben bloße Meinungen. Heutzutage scheint ja alles entweder “spottbillig” oder in einer “Blase” zu sein.
    Zur möglichen “Goldblase”: die Blase wäre dann wohl eher ein Bläschen, oder?
    Meines Wissens kostet die Förderung einer Unze im Schnitt etwa 700-800 USD, ohne Prägekosten, Endkunden-Vertrieb etc.. Der gesamte Gold-Bug-Index (HUI) ist so teuer wie Microsoft. Ich hätte erwartet, daß in einer “Blase” Dinge passieren, wie daß Barrick Goldman Sachs übernimmt, oder so (sh. AOL Time Warner).
    Last but not least: wenn Gold eine “Lobby” hat, wie der Herr bei der Zeit insinuiert, wie nennt man das, was hinter Aktien, Bonds, Fonds und den diversen Papiergeldern steht?

    Viele Grüße

    Fabio

  • Saviano // 27. Jan, 2010

    Ich denke, es gibt keinen “fundamental fairen Preis für Gold”… Die Kosten pro Unze erscheinen mir viel zu hoch, vor allem im Durchschnitt (aber ich weiß es nicht besser). Gold kann man meiner Ansicht nach am besten als Spekulationsobjekt betrachten…

    Zu den meisten Fragen kann man im Archiv “Gold” Beträge mit unterschiedlichen Interpretationen finden.

    Letztendlich weiß es keiner genau; Gold scheint eher eine Einstellungsfrage zu sein…

  • shakudo // 28. Jan, 2010

    cash-costen von low-cost produzenten liegen knapp bei 450$, barrick liegt knapp darüber. das sind allerdings minen die bereits im betrieb sind. um neue minen online zu bringen, müssen >1000$ kalkuliert werden. generell sind die abbaukosten die letzten jahre deutlich gestiegen bei knapper werdenden ressourcen.

    aber ja, natürlich kann der POG auf 500$ einbrechen. gehen halt die teuren minen mal offline. die verknappung bringt den preis danach schon dorthin wo er hin soll.

    warum verknappung? wozu ist denn das barbarische relikt denn nütze? nun, in einer sich verändernden welt:
    .) kriegsgefahr steigt durch machtverschiebung, hohe verteidigungsbudgets – glaubt ihr wirklich das spielzeug nicht verwendet wird?
    .) vertrauensverlust in papierwährungen
    steigt der bedarf an sicheren assets.

    das sind anlagen:
    .) auf die man selber jederzeit zugriff hat
    .) die mobil sind
    .) die kein counterpartrisiko inne haben

    ein möglicher verlust an gewinnen ist unerheblich, es wird schwer genug sein vermögen über die nächsten jahre zu bewahren. ich behaupte jeder der es schafft nur 20% zu verlieren zählt schon zu den gewinnern.

    da zentralbanken mittlerweile wieder auf der käuferseite stehen – gerade schwellenländer haben einen grossen nachholbedarf in diversifizierung, ist für jahre ein hoher bedarf zu verzeichnen.

    mein langfristiges setup war seit 2007 und bleibt bis zum gegenbeweis (nein, ein rebound ist für mich kein beweis sondern bloss eine nette tradingmöglichkeit) eine tiefe depression. da sollten goldminers wieder eine gute anlagemöglichkeit sein:
    .) cashkosten werden eher sinken: öl/equipment/arbeitskosten fallen in depressionen.
    .) bedarf steigt da vermögen aus papier weg umgeschichtet werden muss

    gruss an fabio

  • Saviano // 28. Jan, 2010

    cash-costen von low-cost produzenten liegen knapp bei 450$, barrick liegt knapp darüber. das sind allerdings minen die bereits im betrieb sind. um neue minen online zu bringen, müssen >1000$ kalkuliert werden.

    Ich sagte, ich weiß es nicht besser (Quelle vielleicht?), aber das Gold kann offensichtlich auch mal 10 Jahre und länger (zum Teil: deutlich) unter den Cash-Kosten gehandelt werden: siehe langfristiger Gold-Chart (Inflationsbereinigung hin oder her).

  • shakudo // 28. Jan, 2010

    gold wurde sicher nicht lange unter den cash kosten gehandelt, die abbaukosten sind doch deutlich gestiegen: http://www.istockanalyst.com/article/viewarticle/articleid/3669462 .
    man bräuchte wohl noch einen chart der cahskosten über die jahre.

    wichtiger ist aber das lange zeit zentralbanken auf der verkäuferseite standen, nun sind sie weltweit gesehen käufer.

    ich fabulier gar nicht von inflation oder spekulation, es ist ähnlich zu öl schon recht schwer noch was aus der erde rauszuholen. gut, diese erkenntnis kommt dann schon noch in den nächsten jahren :-P

    der hintergrund der verknappung liegt schlicht in der altbekannten mineralogischen barriere. wir haben das schon vor länger ua hier durchgekaut: http://www.peak-oil-forum.de/phpBB2/viewtopic.php?t=2821
    wichtig dazu ist die zweite glockenkurve im zweiten posting:
    “Ganz anders verhält es sich mit seltenen Elementen in der Erdkruste.
    Diese kommen nur sehr selten als zusammenhänges Mineral vor, in den
    meisten Fällen findet man sie als Spurenelemente in häufig
    vorkommenden Elementen. … Mit anderen Worten: bergbautechnisch sind diese Vorkommen absolut uninteressant.”

    mit dem hintergrund das gold für die zeit einer längeren finanzkrise gebraucht aber nicht verbraucht wird ist es für mich auch nur ein trade für wenige jahre. wenn man den elliotthexern glauben darf dann vielleicht sogar jahrzehnte.

    wichtiger werden aber wohl uran, indium, tantal etc. zunächst müssen wir noch durch die depression durch. und ja, das ist eher langfristige anlage als ein kurzer zock.

    man muss ja nicht allein auf rohstoffe setzen. in der derzeitigen lage erscheint mir auch zb eine heckler&koch ein guter kauf zu sein.

    cashkosten veröffentlichen normalerweise die miners selber. vergleiche findet man leicht per google hier zb:
    http://goldystocks.com/2010/01/06/daily-nugget-cash-costs-of-small-cap-gold-miners/
    oder man stöbert bissi auf http://www.kitco.com

    falls ein wenig interesse an minen geweckt wurde – nur nach cashkosten zu vergleichen reicht noch lange nicht. da muss man auch noch polit risken, kreditbelastungen, managment etc überprüfen.
    kann man hier stöbern:
    http://www.resourcestockguide.com/
    http://www.kitco.com/ind/Holmes/holmes_feb242009.html
    ein brauchbarer halbwegs aktueller vergleich findet sich hier:
    http://www.kitco.com/ind/matlack/nov092009_junior.html

    hoffe etwas weitergeholfen zu haben, mit gruss shakudo

  • Olaf // 29. Jan, 2010

    Und Soros stimmt auch mit ein: http://www.telegraph.co.uk/finance/financetopics/davos/7085504/Davos-2010-George-Soros-warns-gold-is-now-the-ultimate-bubble.html

  • “The ultimate asset bubble is gold” • Börsennotizbuch // 29. Jan, 2010

    [...] Hat tip: Olaf [...]

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