Die historischen Daten kann ich nicht verifizieren, also glauben wir mal der Financial Times und somit den Zahlen der Beratungsgesellschaft GFMS: Zum ersten Mal seit dreißig Jahren wurde mehr Gold gekauft als weltweit zu Schmuck verarbeitet. Daraus leitet sich der Schluss ab, dass die spekulativen Käufe (absolut sowie anteilig) substanziell zugenommen haben.
Die Nachfrage der Industrie sei um 23% eingebrochen. Ich vermute das dies aus den Daten zur Schmuckproduktion berechnet wurde (wie oben geschrieben: “als weltweit zu Schmuck verarbeitet”). So formuliert können wir allerdings Käufe der Industrie nicht ausschließen, d.h. es kann schon sein, dass die Industrie Gold erwirbt und lagert. Ein Teil dieser Bestände mag quasi als Absicherung gegen noch höhere Goldpreise dienen, ein anderer ist aber sicherlich spekulativ.
Ich erinnere mich an eine Beschreibung früherer Rohstoffhaussen: Darin erzählte ein alter Börsianer wie ihn ein “komisches” Gefühl befiel, als ihm ein bekannter Fabrikant mitteilte, er verdiene mittlerweile mehr durch sein Kupfer-Lager als durch die Produktion. Bei den oberen Zahlen kann ich mir vorstellen, dass die Goldschmiede im letzten Jahr auch mehr durch ihre Goldbestände verdient haben als durch den Schmuckverkauf…
Ach so, wie ging die Geschichte aus? — Kurz danach ist der Kupferpreis eingestürzt.
1 Kommentar bis jetzt ↓
Goldblase: Auch Dieter Wermuth stimmt mit ein • Börsennotizbuch // 29. Jan, 2010
[...] Mehr spekulative als industrielle Nachfrage nach Gold. [...]
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