Da wir über den Goldmarkt sprachen und dabei den physischen sowie den derivativen Markt erwähnten, wollte ich kurz auf die Möglichkeiten hinweisen, wie man in Gold investieren kann:
An erster Stelle: Physisches Gold, d.h. Gold in Form von Münzen oder Barren zu erwerben und am besten an einem sicheren Ort (welches noch im Falle einer Krise erreichbar wäre) aufzubewahren. Problematisch ist nicht so viel die Lagerung, sondern der gewöhnlich große Abschlag zum Börsenpreis sowie die in der Regel üppige Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis.
Des weiteren gibt es Zertifikate und Optionsscheine auf Gold, die von den Banken angeboten werden. Hier gilt es zu beachten, übrigens wie bei allen anderen Zertifikaten, dass man mitnichten das reale Produkt erwirbt, sondern nur ein Versprechen der Bank, die Preisentwicklung des Goldes mit dem Zertifikat abzubilden (ob es im Fall der Fälle, z.B. bei der Insolvenz der Bank, zu eine Auszahlung kommen wird, ist nicht sicher; als frisches Beispiel können die Käufer von Zertifikaten der insolventen US-Bank Lehman Brothers dienen: Die Investments sind nicht auf Null gegangen, sondern die Zahlungsfähigkeit der emittierenden Bank). Beides — Zertifikate und Optionsscheine — kann mit einem Hebel ausgestattet sein.
Ähnliche Ãœberlegungen gelten für Gold-ETFs (Exchange Traded Funds), die ein Goldinvestment nachbilden. Meines Wissens werden ETFs meistens für kompliziertere Investments (sagen wir für ein Bündel unterschiedlicher Rohstoffe oder mehrerer Goldminen) genutzt, aber es gibt auch reine Gold-ETFs. Nicht wenige ETFs tragen im Titel “Physical Gold”, aber soweit ich weiß, kaufen und halten sie selten tatsächlich physisch Gold.
Will man vom Goldpreisanstieg profitieren, kann man sonst Goldminenaktien bzw. Fonds, die in Goldminen investieren, kaufen. Insbesondere im ersteren Fall muss man sich im Klaren sein, dass man (wieder einmal) nicht Gold an sich kauft, sondern lediglich ein Unternehmen, das tendenziell vom steigenden Goldpreis profitiert. Zur Goldpreisentwicklung kommt selbstverständlich unternehmerisches Risiko hinzu, sowie die Gefahr vor Betrug und Fälschungen. Dafür neigen die Goldminenaktien stärker zu steigen, falls der Goldpreis steigt, aber auch umgekehrt: viel heftiger zu fallen, wenn der Goldpreis fällt.
Einen langfristiger Goldpreischart (seit 1968) finden Sie hier.
PS: Für Ergänzungen oder andere Vorschläge sind die Kommetare offen. Ãœbrigens, in Gold short zu gehen ist – wie häufig – schwieriger. Ich kann praktisch nur Put-Optionsscheine nennen. Vielleicht gibt es auch Short-ETFs auf Gold. Warentermingeschäfte dürften für die normalen Anleger nicht zugänglich sein.
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