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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Die Fed dreht den Geldhahn ein wenig weiter auf

11. August, 2010 ·

Fed

Die Federal Reserve (Fed) konstatiert eine spürbare Abschwächung der Wirtschafttätigkeit in den USA und signalisiert, dass die Niedrigzinsphase lange noch nicht vorbei und sogar eine weitere Lockerung unmittelbar im Gang sei.

Da der Leitzinssatz seit ungefähr anderthalb Jahren bei praktisch Null verbleibt, richten sich die Blicke auf die Tonart des Statements sowie auf die “unorthodoxen Maßnahmen” der amerikanischen Notenbank.

Im Statement wird die Wirtschaftslage im August als “weniger vorteilhaft” gesehen als noch im Juni. Die Formulierungsänderungen deuten darauf hin, dass die Fed nun endgültig von einer abnehmenden Dynamik der Konjunkturerholung und von der Gefahr einer — zumindest zeitweise — Stagnation ausgeht. Verbessert hat sich im Grunde einzig die Lage außerhalb der USA: Asien wächst weiter und die europäischen Schuldenprobleme haben sich vorerst beruhigt.

Um die wieder erlahmende Konjunktur zu stützen, belässt die Fed die Zinsen wie erwartet unverändert und dreht den Geldhahn noch etwas weiter auf: Die Notenbank will eigentlich “nur” ihre Bilanz konstant halten, was aber einer neuen Lockerung gleich kommt. Denn es war ursprünglich geplant, dass die Fed ihre Bilanz langsam schrumpfen lässt, als die bereits aufgenommenen Schuldtitel Stück für Stück getilgt werden und die Fed keine neuen erwirbt.

Jetzt aber sollen die Einnahmen aus den auslaufenden Papieren reinvestiert werden — meistens in Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten und in MBS (Mortgage-Backed Securities).

Alles in allem ist dies aber keine besonders große Maßnahme — eine Art Kompromiss zwischen denjenigen, die schon lange von den unorthodoxen Methoden beunruhigt sind und möglichst schnell die “ultralockere Geldpolitik” beendet sehen wollen und denjenigen, die viel stärkere monetäre Stimulierung der Wirtschaft verlangen (auch weil die Politik momentan nicht imstande ist, durch zusätzliche Konjunkturprogramme die Erholung zu stützen).

Kategorien: Frontpage · Zinsen

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