Börsennotizbuch

Die Politik der US-Notenbank Fed ist Gegenstand einer Reihe von Artikeln, die in der US-Blogosphäre erschienen sind und gegenseitig kommentiert werden.

Die Reaktionen der Fed vor und während der Krise werden im wahren Sinne des Wortes “kritisch gewürdigt”:

Es besteht mehr oder weniger Einigkeit darüber, dass sich die Zentralbank als das Schlüsselorgan im Finanzsystem unverzeihliche Defizite in der Zeit vor der Krise erlaubt hat, insbesondere was die Regulierung, Kontrolle und Steuerung der Kreditvergabepraktiken am Immobilienmarkt und der Risikoaufstellung der Banken betrifft.

In der ersten Phase der Krise, sprich: vor der Lehman-Pleite, bemängeln einige Beobachter eine zu langsame, etwas unentschlossene und unkoordinierte Fed-Politik, während nach der Lehman-Pleite die Fed dann endlich die Brisanz der Lage erkannt und mutig die richtigen Maßnahmen ergriffen habe.

Doch einigen Beobachtern gingen die Aktionen der Fed zu weit. Die Fed fahre nicht nur eine viel zu expansive Geldpolitik (schaffe gerade die nächste Blase), sie habe auch viel Vertrauen verspielt, indem sie Wall Street, und nicht die Realwirtschaft, in den Fokus ihrer Aktionen gesetzt habe. Kontrovers werden insbesondere die jüngsten sowie die nächsten Schritte der Fed diskutiert:

• Die Fed und die Obama-Administration haben es schon richtig gemacht (Brad DeLong).
• “I don’t think the Fed can regain the trust of the public while at the same time protecting the secrecy of their actions to save Wall Street (Tim Duy).
• Die Fed sorgt für eine Monsterblase (Roubini, FTD)
• Ãœber das Quantitative Easing und Inflationsziele (Angry Bear).
• Paul Krugman sieht keine Bedrohung in der Entwicklung der langfristigen US-Zinsen und der “neuen Mode” des Dollar-Carry-Trades (NYT).
• Haben wir Carry-Trade gesagt? Lesenwertes hier (The Big Picture).