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Börsennotizbuch

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Mittelaufkommen Aktienfonds: kaum Begeisterung

20. April, 2006 ·

Die sehr starke Performance der deutschen Aktien (und nicht nur) fand in den letzten Jahren weitestgehend vor dem Hinetrgrund großer Zurückhaltung des deutschen Anlegerpublikums. Dies haben wir hier mehrmals festgestellt – anhand subjektiver Wahrnehmung und auch anhand von statistischen Daten wie den Mittelzuflüssen zu Investmentfonds.

Erst in den letzten Monaten hat sich das Bild diesbezüglich etwas stabilisiert und, obwohl die Rentenfonds und die wertgesicherten Anlageformen immer noch mehr Gelder anziehen konnten, konnte auch ein stärkeres Interesse für Aktien erkannt werden.

In der Presse und in so mancher Internet-Diskussionsrunde wurde bereits vor „übertriebenem Optimismus“, „dem Zurückkehren der (naiven) Privatanleger“ etc. gewarnt. Nun, dieses Zurückkehren – wie ich bereits vermutet habe – ist mehr als gesund und eigentlich unumgänglich, wenn die Kurse jetzt im dritten Jahr der Hausse steigen sollen. Außerdem verläuft der Prozess nicht gerade auf Hochtouren:

Unser monatliche Blick auf die Zahlen der BVI registriert im März Mittelabflüsse aus Aktienfonds (ca. -114 Mio. Euro). Rentenfonds hingegen haben weiterhin Mittelzuflüsse zu verzeichnen (ca. +980 Mio. Euro). Die komplette Zusammenfassung kann man hier abrufen (pdf-Dokument): Überblick Fondsvermögen, Anzahl und Mittelaufkommen der Publikumsfonds und Spezialfonds. BVI-Publikumsfonds, Luxemburger und sonstige ausländische Publikumsfonds deutscher Provenienz

An sich etwas erstaunlich. Gewöhnlich gehen derart steigende Kurse mit deutlich mehr Zuflüssen einher. Sind die Investoren doch nicht etwas vorsichtig? Kalkulieren sie doch nicht etwas konservativer und mit Sicht auf mögliche negative Überraschungen?

Womöglich hat diese Abnahme der Geldmittel die Rally unterbrochen. Oder zumindest dabei mitgeholfen. Die Fondsmanager können von den Aktien halten, was sie wollen – überspitzt gesagt natürlich, – aber kommen keine Gelder hinterher, kann man nicht weiter kaufen. Und vice versa: zieht das Publikum das Geld ab, muss verkauft werden, auch wenn der Profi Unterbewertung konstatieren würde. Ãœberspitzt gesagt, denn es gibt zahlreiche Investitionskreise und Vehikel, die dies überbrücken können. Doch viele der Involvierten handeln in solchen Fällen auch stark proaktiv und verschärfen die Bewegung.

Aber dies mal zur Seite…

Ich vermute, dass in anderen Märkten die Lage etwas anders aussieht. Aber einen ausgesprochenen Aktie-Optimismus kann ich immer noch nicht feststellen. Zusammen mit den Renten- und wertgesicherten Anlagen würde ich die allgemeine Risikoaufstellung als akzeptabel bzw. eher gering einschätzen.

Kategorien: Fonds · Gesamtmarkt · Sentiment

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