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BVI Fondsaufkommen: Die Aktienfonds sind zurück?

15. April, 2008 · 2 Kommentare

Die BVI-Statistik der Mittelaufkommen der deutschen Investmentfonds-Branche für Februar ist da.

Knapp über 6,2 Mrd. Euro sind in deutsche Fonds (sowie luxemburgische Fonds deutscher Provenienz) netto eingeflossen. Davon, nach einem ziemlich miserablen Start ins neue Jahr, verbuchen die Aktienfonds (zur “Abwechslung”) Netto-Mittelzuflüsse — ganze 1.192 Mio. Euro. Die Aktienfondsanleger kehren zurück?

Die Zahlen aus dem BVI-Datenblatt (Klick für größere Ansicht):

BVI Mittelaufkommen, Februar 2008; Quelle: bvi.de

BVI Mittelaufkommen, Januar-Februar 2008
Quelle: bvi.de, Absatzstatistik per 29.02.2008 (PDF)


Die positiven Februar-Zahlen bei den Aktienfonds können trotzdem nicht verhindern, dass 2008 in den ersten zwei Monaten sogar noch schlechter als das “grottenschlechte” 2007 anfängt. Trotzdem, nach den Ausverkäufen im Januar, scheinen Einige Mut zu fassen und auf einen guten (Wieder-)Einstieg zu setzen. Eigentlich dürfen sie leicht enttäuscht sein, besonders in den Wochen Ende Februar – Mitte März, als die Aktienkurse auf breiter Front erneut nachgaben. Für März würde ich wieder mehr Zurückhaltung im BVI-Bericht erwarten.

Zum Teil, würde ich sagen, spiegelt dieses Verhalten meine Sentiment-Beobachtungen (für die Zeit) wieder: Die Investoren sind klar verunsichert, das Gefühl einer immanenten großen Gefahr war jedoch nicht sehr verbreitet bzw. akut. Die Sorgen um die Inflation waren womöglich auch nicht so ausgeprägt, um gleich die Einschätzung der Gesamtwirtschaftslage massiv zu beeinträchtigen — sie waren aber groß genug, um die Anleihen tendenziell abzustoßen bzw. mit “spitzen Fingern” anzufassen. Das Gros der Gelder floss also den Geldmarktfonds (an die “Seitenlinie”), Mischfonds (“ein wenig von dem, ein wenig von jenem”) und eben den Aktienfonds (“das Schlimmste ist erstmal vorbei”) zu.

Seit März haben sich die Konjunkturaussichten und die Finanzmarktlage etwas eingetrübt. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir wohl häufiger mit “härteren” negativen Fakten umgehen müssen. Das Sentiment (zusammen mit den Aktienkursen) hat sich auch etwas verschlechtert, die Gefahren gewannen an Konturen (ganz besonders durch das laute Scheitern von Bear Stearns, 17. März). Der “psychologische Boden” war im Februar insgesamt noch etwas zu “weich”, im März hat er sich wohl etwas verfestigt…

Kategorien: Fonds · Frontpage

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