anzeige

Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
Börsennotizbuch random header image

Fonds-Mittelaufkommen: Unveränderte Tendenzen. Die Aktienfonds ziehen Kapital an.

13. Oktober, 2009 ·

Fondsmittel: BVI Statistik

In der monatlichen Statistik des Bundesverbandes Investment und Assetmanagement e.V. (BVI) können wir die Fortsetzung der Tendenzen feststellen, die in den vergangenen Monaten deutlich sichtbar wurden: Die Aktienfonds ziehen neue Gelder an, die Geldmarktfonds verlieren massiv Einlagen, und die Misch- und Rentenfonds bewegen sich irgendwo dazwischen. Außerdem laufen die (offenen) Immobilienfonds wieder besser (im Sinne: haben positive Mittelzuflüsse).

Somit scheint mindestens eine Quelle der robusten Aktien-Nachfrage ausgemacht: Fondsmanager, die die Anlegergelder investieren müssen (denn bei allen vorhandenen Spielräumen kann sich ein Fondsmanager nicht lange “weigern”, die ihm für Aktieninvestments anvertrauten Summen in Cash zu halten).

Die Leser werden die Zahlen des BVI und meine Kommentare kennen. Wenn man die letzten Jahre für einen Moment außer Acht lässt, sind wir mit ca. 8 Mrd. Euro Netto-Mittelzuflüssen in Aktienfonds (von Januar bis August 2009) in etwa auf Normalniveau, vielleicht leicht überdurchschnittlich. Die letzten paar Jahre waren eine ziemliche negative Ausnahme für die Aktienfonds in Deutschland.

Nichtsdestotrotz überrascht die Entwicklung ein bisschen, denn in Krisenzeiten wagen sich weniger Menschen (bzw. Euro) in die Aktienanlage…

Es stellt sich aber gleichzeitig auch die Frage, wer die Mittel aus den Verkäufen von Renten- und Geldmarktfondsanteilen absorbiert? Die wahrscheinliche Antwort ist a) die Versicherer und b) die Banken.

Ich habe mehrmals Hinweise auf reduzierte Aktienquoten der Versicherer gepostet. Ganz aktuell betitelt die FTD einen Artikel mit: “Versicherer verpassen Dax-Rally“. Hierzu kann ich mir – Sie entschuldigen – diesen Link nicht verkneifen: Wie spielt man gegen die Profis? (Mai 2006).

Bei den Banken spricht vieles dafür, dass sie die sehr, sehr günstige Liquidität, die ihnen von den Notenbanken zur Verfügung gestellt wird, (teilweise) an den Kapitalmarkt bringen und Festverzinsliche aller Fristen aufkaufen (so nach dem Motto: zu 0% Kredit aufnehmen, zu 0+x% Kredit gewähren). Daher sind die Zinsen überall (USA, Europa) stark gefallen, und trotz angeblicher Inflationssorgen, Defizite und Konjunkturausgaben (sprich: Neuverschuldung) haben die Staaten keine Probleme, äußerst günstig Anleihen zu platzieren…

So zum Beispiel entwickelt sich die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen (10-Year Treasury) seit 1995 (den langfristigen Chart Rendite US-Staatsanleihen (Treasury) seit 1953, auf Monatsbasis, finden Sie hier):

Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen

Die einzelnen Zahlen der BVI-Statistik (Mittelaufkommen der Fondsklassen) kann man aus den folgenden Tabellen entnehmen:

BVI Fonds-Mittelaufkommen per 31.08.2009: Monatsvergleich; Quelle: BVI.de, Auszug

BVI Fonds-Mittelaufkommen per 31.08.2009: Januar - August 2009, Quelle: BVI.de (Auszug)
Beide Tabellen aus der Absatzstatistik per 31.08.2009 (PDF), bvi.de

Kategorien: Fonds · Frontpage

Tags:, , , , , , , ,

Vor- und zurückblättern (aktuelle Kategorie) ↓

Anzeige ↓


Verwandte Beiträge ↓



Keine Kommentare bis jetzt ↓

  • Noch hat keiner kommentiert - machen Sie den Anfang!

Kommentieren: