Börsennotizbuch

Unter der Rubrik “Kreditklemmen-Watch” (!) verflogt WirtschaftsWunder (ein Blog der FTD) die Entwicklung der Unternehmenskredite. Die “Kreditklemme” ist (nach wie vor) eine befürchtete Folge der Finanzkrise. Eigentlich ist der erschwerte Zugang zur Finanzierung eine der wesentlichsten Ursachen für den Rückgang der Wirtschaftstätigkeit.

Jetzt aber gibt es gute Nachrichten aus der Eurozone zu vermelden: Die Kreditvergabe steigt wieder.

Kredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften im Euro-Raum stiegen im August um 3,3 Mrd. € im Vergleich zum Vormonat. Das war aber nur ein leichtes Plus von 0,1 %. Besonders im Vergleich zum Minus davor war es leicht. So war das Kreditvolumen seit Februar um insgesamt 72,9 Mrd. € oder 1,5 % in der Euro-Zone abgesackt. Gerade in Deutschland fürchten noch immer viele Firmen eine breite Kreditklemme.

… aber leider auch die Relativierung:

Das leichte Plus vom August kann da noch lange nicht als Entwarnung angesehen werden. Der EZB-Rat dürfte bei seiner vorsichtigen Haltung bleiben, sagt Michael Schubert, Volkswirt bei der Commerzbank. Die Kreditvergabe sei auch im August schwach geblieben, sagt er. Besonders im Vorjahresvergleich sind noch keine Wendesignale erkennbar. Das Kreditvolumen lag nur noch 0,7 % über dem Vorjahreswert. Im Juli waren es auf Jahressicht immerhin 1,6 % mehr gewesen.

WirtschaftsWunder/FTD, Kreditklemmen-Watch: Unternehmenskredite drehen ins Plus

Also können wir wenigstens von einem “Lichtblick” sprechen. Trotzdem wollen wir uns daran erinnern, dass die Banken (gewöhnlich) erst nach der Konjunkturwende die Kreditvergabe nennenswert erhöhen, selten vorher. Die Banken waren nie wirklich die treibende Kraft, die die Wirtschaft aus einer Krise herauszieht. Erst muss das Wachstum kommen. Woanders her…