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Konjunkturzyklus, zum dritten: Licht am Ende des Tunnels

6. Mai, 2009 · 2 Kommentare

Green ShootsUnd noch ein Beitrag zum Thema Konjunkturzyklus (Business Cycle, wie die Amerikaner sagen).

In den Lesetipps von gestern habe ich auf den Indikator (geglättete) Erstanträge auf Arbeitslosigkeit (USA) hingewiesen. Diese, so die Untersuchungen, neigen dazu, ihren Hochpunkt kurz vor dem Tief- bzw. Wendepunkt einer Rezession zu erreichen. Dabei lieferten sie, historisch betrachtet, nur sehr wenige “falsche Signale”, sprich: hat sich einmal ein Verlaufshoch ausgebildet, und haben die Zahlen zu sinken begonnen, dann sinken sie gewöhnlich weiter, und die Rezession ist bald zu Ende. Eine solche Konstellation scheinen wir im Moment zu beobachten. Stimmt, es ist nur Hoffnung, aber immerhin etwas, was wir berechtigterweise als “green shoot” bezeichnen können.

Apropos “green shoots”… War ich vor 3 Wochen doch nicht zu kritisch als ich schrieb, dass in der US-Wirtschaft keine nennenswerte Besserung festzustellen sei? Nun, seitdem sind noch einige Makrodaten hinzugekommen, die den “green shoots” etwas mehr Substanz geben. Noch sind wir in einem Risiko-Bereich, und die Indikationen einer Wende sind fast zu subtil. Aber geübte Konjunkturforscher meinen: Es ist Licht am Ende des Tunnels.

Ich meine im Speziellen A Dash of Insight und ECRI (Economic Cycle Research Institute). “A Dash” ist auf jeden Fall ein hochqualitativer Wirtschaftsblog, der locker das Meiste übertrifft, was die Mainstream Presse in Sachen Makroökonomie zu bieten hat. Das ECRI kann ich nicht beurteilen, aber die Referenz ist für mich stark genug.

Also schreiben sie:

The “giant error of pessimism” is now rampant. This is why many will be blind to the light at the end of the tunnel that marks the exit from this recession. But to ECRI’s array of objective leading indices, designed specifically to spot recessions and recoveries, the end of the recession is now in clear sight.

Zu Deutsch: Das Ende ist in Sicht. Vorerst aber, schreibt “A Dash” weiter, wären einige “Komplikationen” rund um den Stress Tests zu erwarten sowie ein paar weitere schlechte Arbeitsmarktzahlen, bevor es spürbarer aufwärts gehen kann.

Damit uns die Mainstreamies nicht böse werden ( ;-) ), sie haben es auch, sogar noch deutlicher: Die Rezession ist schlicht zu Ende, schreiben Brian S. Wesbury und Robert Stein für Forbes (The Recession Is Over). Begründung:

  • Wieder einmal die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die einen Verlaufshoch zu bilden scheinen.
  • Ferner, die privaten Konsumausgaben (private consumption expenditures, PCE) sind bereits gestiegen (das wissen wir aus dem BIP-Report, 30. April).
  • Das Verbrauchervertrauen hat sich verbessert (auch Ende April).
  • Und am Immobilienmarkt gibt es endlich was Positives zu berichten. Und zwar nicht die unhaltbaren Zahlen wie vor ein paar Monaten, sondern “richtige” Fortschritte zum Vorjahreszeitraum (auch von “bearish”-en Barry Ritholtz bestätigt).
  • Der deflationäre Druck hat sich in 2009 gelöst, die Preise fangen an, leicht zu steigen. Hierzu auch: Die Rohstoffpreise haben eine offensichtliche (ob nachhaltige?) Erholung vollzogen.

Wer ganze 12 Argumente für Konjunktur-Optimismus lesen möchte, kann ebenso diesen Artikel von Ed Yardeni im WSJ-Blog Real Time Economics aufrufen.

Bild oben (cc) shellac

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