Die FTD schreibt über ein Thema, das wieder heiß diskutiert wird — den Dollar-Carry-Trade.
Dabei wird u.a. auf die implizite Volatilität hingewiesen — “ein Maß für die Stimmung auf dem Devisenmarkt”.
Mit solchen “Maßen” muss man vorsichtig umgehen. Aber es hilft nichts, Investoren und Journalisten wollen eine “modellhafte Variable”, ein Indikator, etwas Quantitatives haben. Einfach so von Risiko, Stimmung oder Gefahr zu sprechen, kann schliesslich jeder. Es muss gemessen werden.
Auf diese Weise landen wir schnell wieder bei den “eigentlich unwahren, aber praktikablen” Markttheorien, wie ich heute bereits geschrieben habe.
Aber was ist jetzt mit der Volatilität am Devisenmarkt? — Sie fällt und steht tief. Bedeutet dies, dass das Risiko niedrig ist? Oder ganz im Gegenteil: hoch, weil die “Versicherung” über Termingeschäfte teurer geworden ist.
Die implizite Volatilität ist eine Schätzung der theoretischen Schwankungsbreite und nebenbei ein “Manipulationsinstrument” der Banken, die sie schätzen und auf diese Weise die Preise der Optionen bewegen (viel Carry Trade = hoher Preis für die Carry-Trade-Absicherung). Aber ein Maß für Risiko oder für die Stimmung ist sie nicht.
Keine Kommentare bis jetzt ↓
Noch hat keiner kommentiert - machen Sie den Anfang!
Kommentieren: