Börsennotizbuch

Die Finanzkrise schlug zunächst und mit voller Wucht auf das Vertrauen der Banken ein. Und zwar: auf das gegenseitige Vertrauen der Banken. Plötzlich wollten sie ihren Kollegen kein Geld bzw. nicht gern Geld leihen. Man wusste nicht (oder vielmehr: man wusste es), welche Risiken die Gegenseite trägt und ob sie noch imstande wäre, die gewährten Summen zurückzuzahlen.

Mit einem Wort das Interbankenmarkt kollabierte. Nicht nur die Libor-Sätze (die Zinsen, zu denen sich die Banken gegenseitig kurzfristige Kredite anbieten) sind explodiert, auch die CDS (Credit default swaps), mit denen man sich gegen Zahlungsausfälle versichert, schossen in die Höhe.

Beides eignet sich als Indikator für den “Stress” im Bankensystem. Die Lehman-Pleite, die einen dramatischen Punkt in der Krise markierte, ist nun ca. 9 Monate her. Und – die gute Nachricht – die Wellen, die sie an den oben erwähnten Märkten auslöste, glätten sich zusehends.

Die FTD weist darauf hin, dass die CDS deutlich gefallen sind, d.h. die Ausfallgefahr wird als unwahrscheinlicher geschätzt, also Beruhigung:

Die Kosten für Ausfallversicherungen auf Bankanleihen werden in Europa in diesem Monat voraussichtlich so stark zurückgehen wie seit April 2008 nicht mehr. Der Markit iTraxx Financial Index, der Kosten für Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) auf 25 europäische Banken und Versicherer abbildet, steuert auf einen Rückgang von knapp 30 Prozent zu. Am Donnerstagabend lag der Index bei 77,2 Basispunkten, ein Minus von 27,5 Prozent zum Monatsanfang. Im April 2008 war er um 40,5 Prozent gefallen.

Siehe auch:

Meldungen zu den Libor-Sätzen.

Und hier — eine Sammlung von Beiträgen zu den CDS.