Börsennotizbuch

Die Credit Default Swaps, sprich die Instrumente mit denen man eine Versicherung gegen Zahlungsausfälle Dritter (z.b. auf Staatsanleihen, Unternehmensanleihen) abschließen kann, haben in der Krise ziemlich verrückt gespielt. Nicht nur haben sich die wahrgenommenen Risiken auf diverse Papiere erhöht (und in einer Rezession wohl auch tatsächlich erhöht), auch die Unsicherheit nahm zu, ob die Versicherer selbst zahlungsfähig bleiben würden — man versichert halt, aber kann die Gegenpartei im Fall der Fälle auch noch zahlen?

Und es gibt wohl einen Fall der Fälle, welcher der totalen Katastrophe so ziemlich am nächsten kommt — wenn die USA die Bedienung ihrer Schulden ausfallen lassen. Am CDS-Markt kann man sich natürlich auch dagegen absichern. Bleibt nur die Frage, welcher der (üblichen) Versicherer noch zahlungsfähig wäre, sollte es einmal soweit kommen?…

Verwunderung, dass Marktteilnehmer überhaupt solche Swaps kaufen, haben wir schon mal geäußert… Aber egghat relativiert die ganze Sache und Aufregung mit den Ausfallraten der USA:

Nachdem er auf eine Normalisierung des CDS-Marktes hinweist, hat er ein paar lobende Worte für die erzielte Trasparenz……

So klärt sich auch die Frage, wer zum Teufel einen CDS auf die USA kauft, weil mir (und anderen) völlig unklar ist, wer noch zahlen kann, wenn dieser Fall eintreten sollte. Denn wenn die USA zusammenbrechen sollten, kann man wohl das gesamte Weltwährungssystem abhaken … Die Antwort auf die Frage am Anfang des Abschnitts ist einfach: Fast niemand. Auf die USA stehen nur magere

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Kontrakte aus, also so gut wie nichts (IIRC lautet ein Kontrakt auf 10.000 Dollar Nennwert, es wären also nur US-Staatsanleihen im Wert von etwa 2 Millionen versichert. Bei ein paar Billionen Staatsschulden ist das nicht einmal in Promille sinnvoll auszudrücken).

Normalität am CDS-Markt also im doppeltem Sinne: Die Ausfallprämien sinken und die Sachen, die man nicht zu versichern braucht, werden auch nicht versichert…

Weiter zu egghat mit Links zu einschlägigen Berichten…