Wir erinnern uns: Die Zinskurve (oder Renditekurve) nahm ungefähr im Juli 2006 endgültig einen inversen Verlauf an — eine atypische Erscheinung, die gewöhnlich als Vorankündigung einer Rezession gedeutet wird. So waren viele Beobachter überzeugt, dass die US-Konjunktur bald in die Knie gehen wird (ich natürlich nicht — ich habe auch nicht an den guten Aussichten für die Aktien gezweifelt, und auch nicht die insgesamt steigenden Kurse mit Optimismus verwechselt – die meisten waren doch Bedenkenträger; das hier ist vielleicht einen Blick Wert).
Jetzt, 18 Monate später, können wir, ja, von einer Rezessionsgefahr sprechen (ich würde immer noch von Gefahr reden, und nicht wie einige andere (wenn auch sehr prominente) Analysten die Rezession bereits als Tatsache bezeichnen), aber sie kommt ganze 18 Monate später und auch noch – zumindest auf den ersten prüfenden Blick – eher wegen der Subprime-Krise, die schnell viel Vertrauen und viel Geld gekostet hat (bzw. die bis dahin ignorierten Verluste/Risiken/Kosten aufgedeckt hat).
Fühlen sich die Anhänger der Zinskurven-Theorie (oder eher: Statistik) bestätigt? Dann schauen wir uns die Entwicklung von 2007 noch einmal an:
Quelle: econoday (Link zu Barron’s Ãœbersicht, kein direkter Link möglich)
Auffällig ist, dass bis zum (endgültigen) Anfang der Hypothekenkrise (Juli-August) die Renditekurve ziemlich flach gewesen ist (nicht mehr invers seit Ende Juli 2007). Danach wurde sie schnell steiler, indem – übrigens – die Zinsen in allen Laufzeiten gefallen sind. Die Fed, erwartet man, wird demnächst auch noch die ganz kurzfristigen Notenbankenzinsen weiter senken. Ist jetzt eine steilere Renditekurve Vorankündigung besserer Zeiten?
2 Kommentare bis jetzt ↓
egghat // 9. Jan, 2008
Ja, sie ist eine Ankündigung besserer Zeiten. Aber vorher bekommen wir noch 2 Quartale Rezession
Bye egghat.
Saviano // 9. Jan, 2008
He-he, nicht so schnell!
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