Börsennotizbuch

Fed-Chef Ben Bernanke hat am Dienstag gesagt, die Rezession in den USA sei wahrscheinlich vorüber. Bernanke wird von der New York Times und dem Wall Street Journal mit den Worten zitiert:

“Even though from a technical perspective the recession is very likely over at this point, it’s still going to feel like a very weak economy for some time as many people will still find that their job security and their employment status is not what they wish it was”.

Ich würde auch wie Barry Ritholtz meinen, dass man den Worten und Prognosen des Fed Chairman Beachtung schenken soll. Aber nicht, weil Bernanke besonders gut die zukünftige Entwicklung vorhersagen kann, sondern, weil von seinen Ansichten die US-Geldpolitik abhängt.

Zum Glück, machte die Fed mehrmals klar, dass die (außerordentlich) niedrigen Zinsen noch für eine ganze Weile bestehen bleiben. Außerdem “kämpft” Bernanke dafür, dass die konjunkturellen Stimuli der Regierung nicht nachlassen sollen. Als ausgewiesener Kenner der Großen Depression der 30er weiß er allzu gut, wie anfällig die Wirtschaft noch lange nach dem “technischen” Ende der Rezession bleiben kann. In seiner Rede bekräftigt er diese beiden Punkte erneut.

Selbstverständlich versucht der Fed-Chef außerdem, verbal Vertrauen und Zuversicht wieder aufzubauen: Er nutzt so zu sagen den positiven Momentum, um die Verbraucher und die Märkte optimistischer zu stimmen. Aber der Kurs der Geldpolitik wird – so die wahrscheinlichste Interpretation – noch nicht geändert.

Die Original-Rede (Zitat oben nicht aus der Rede; die Anmerkung zum “technischen” Ende der Rezession soll nach der Rede gemacht worden sein): Reflections on a Year of Crisis.