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Soll Bernanke als Fed-Chef 2010 im Amt bestätigt werden?

28. Juli, 2009 · 2 Kommentare

Die Debatte verfolgen wir auch hier:

Der Druck auf Ben Bernanke wächst. Die “unkonventionellen” Maßnahmen, die er gegen die Krise ergriff, sind — selbstverständlich, da “unkonventionell” — nicht unumstritten. Insbesondere die Rolle der Fed bei einigen Banken-Pleiten und/oder erzwungenen Ãœbernahmen ist teilweise in die Kritik geraten.

Ben Bernanke hat ein Mandat als Fed-Chef bis Januar 2010. Die Fronten spalten sich, wenn es darum geht, ob US-Präsident Obama ihn im Amt bestätigen soll.

Einige Stimmen:

Nouriel Roubini says:

    Ben Bernanke … deserves to be reappointed. Both the conventional and unconventional decisions made by this scholar of the Great Depression prevented the Great Recession of 2008-2009 from turning into the Great Depression 2.0.

Anna Schwartz has a different perspective:

    As Federal Reserve chairman, Ben Bernanke has committed serious sins of commission and omission — and for those many sins, he does not deserve reappointment.

Roubini sagt also “Ja”, Anna Schwartz sagt “Nein”.

Mark Thoma sagt “Ja” und versucht seine Sicht “medizinisch” zu schildern:

So I’m with Nouriel, Bernanke should be reappointed. It’s true that the progression of the underlying disease was largely missed, but that’s pretty much true across the board, all the doctors missed it. It’s also true that there was some dispute over how to interpret the initial symptoms and test results, and what to do to cure the patient. But again that was largely true across the board in the tumultuous period just after the patient began to exhibit clear and serious problems. It’s not like everyone except the patient’s doctors knew exactly what to do. The uncertainty in that initial period created fear, and the fear made the patient – who needed calm above all else – even worse off.

Alle Zitate: Mark Thoma, Economist’s View, Should Bernanke Be Reappointed?

Ich vote auch “Ja”. Die Lage war schwierig und undurchsichtig. Man brauchte schnelle Entscheidungen und die konnte Bernanke ziemlich präzise liefern. Hier und da passierte sicherlich ein Fehler. Aber who’s perfekt. Ich denke, Bernanke hat sich bisher als guter Krisenmanager bewiesen. Ich glaube, er — “dieser Kenner der Großen Depression” — hat die richtige Herangehensweise gewählt.

Ãœbrigens: In der Blogosphäre (z.B. hier) wird auch die “politische Dimension” der Entscheidung für Präsident Obama diskutiert:

Es ist in der Tat so: 1) Bernanke stellt kein wirkliches “Problem” für die Obama-Politik dar; 2) die Wahl eines Anderen (wer denn?) dürfte die gewissen Zweifel an der Unabhängigkeit der Fed nur verstärken (Bernanke ist übrigens Republikaner); 3) mit der Ernennung eines Anderen würde Obama noch mehr Verantwortung auf sich aufladen (und das braucht er vermutlich nicht).

Mit einem Wort: Bernanke soll bleiben.

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