Die Rating Agenturen tragen, da sind wir uns einig, eine gehörige Mitschuld an den Ausmaßen der Krise. Sie haben leichtfertig jeden möglichen Quatsch mit einer schönen Note testiert und auf diese Weise Wall Street eine enorme Abverkaufshilfe für die windigen Konstruktionen, genannt Wertpapiere, geleistet.
Außerdem haben sie mit etwaigen Anpassungen ihrer Ratings erstaunlich lange gewartet. Die Krisenherde brannten bereits lichterloh, die faulen Assets waren längst in die Schlagzeilen der Mainstream-Media gekommen, und am Markt notierten die Aktien diverser Kreditinstitute bei Bruchteilen früherer Preise, als sich die Rating Agenturen “bequemten”, Herabstufungen bekanntzugeben.
Eigentlich verdienen sie, schlicht ignoriert zu werden. Aber gut, lasst uns den aktuellen Entwicklungen einen Lesetipps-Beitrag widmen:
- Allmählich sind die AAA-Unternehmen doch rar geworden: Jetzt haben wir nur 6 börsennotierte Unternehmen in den USA, die einen AAA-Rating haben.
- egghat verfolgt das Thema auch mit Vorliebe…
- Eine der letzten Herabstufungen war die von General Electric. Der Markt hat GE schon lange kein Triple-A getraut; die Meldung von der Herabstufung sorgte (angeblich) sogar für Erleichterung.
- Vielleicht war dies der Anlass meines Beitrags: Bershire Hathaway, das Unternehmen von Warren Buffett, hat neulich ebenso die solideste Rating-Note verloren. Felix Salmon versucht daraus eine Tugend zu machen, hm…
- Und am Ende: Ein sehr langer, aber lesenswerter Atikel — The Law of Unintended Consequences.
1 Kommentar bis jetzt ↓
Till // 17. Mrz, 2009
Wäre es nicht sogar angebracht Ratingagenturen staatlich zu “kontrollieren”?
Ich meine ähnlich wie die Berufe Wirtschaftsprüfer und Steuerberater gesetzlich zu regeln? Die Ratingagenturen haben doch mittlerweile eine “systemische” Rolle in der Wirtschaftswelt angenommen.
So könnte man meiner Meinung nach die Qualität der Ratings zukünftig noch steigern.
Gruß und Gute Nacht
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