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Was passiert bei den Banken?

16. Dezember, 2009 · 1 Kommentar

Banken: Wassup?

Die Banken waren das Sorgenkind Nummer 1 der Jahre 2008 und 2009. Mittlerweile — nach unglaublichen Summen, die von Staatsseite an sie geflossen sind (inkl. Verstaatlichungen), extrem günstigen (Sonder-)Konditionen seitens der Zentralbanken und nicht zuletzt gestiegenen Gewinnen — haben sich die Institute berappelt, scheinen aus dem Gröbsten heraus zu sein und geben den Titel “Sorgenkind Nummer 1″ weiter: Ich würde sagen an den Arbeitsmarkt…

Oder freuen wir uns zu früh?…

Die Erwartung einer zweiten Welle Schwierigkeiten ist bei weitem nicht unbegründet. Die Banken haben ja nicht alles abgeschrieben, was sie an faulen Krediten in den Bilanzen verstecken. Dies waren und sind immer noch die Schätzungen zahlreicher Beobachter, inklusive des IWF (vgl. IMF Financial Stability Report, auch George Soros, um nur einige zu nennen). Ãœber Kreditkartenschulden, die aufgrund der schlechten Arbeitsmarktsituation ausfallen werden, müssen wir noch extra reden…

Gleichzeitig dreht sich der Zähler der Bankenpleiten munter weiter (speziell für die US-Bankenpleiten führt egghat regelmäßig Buch): Wir sind bei Nummer 157 angelangt.

Dies wäre auch nicht besonders dramatisch, wenn neben den vielen kleinen Instituten auch eine ziemlich große Bank nicht wieder einmal – ein ganzes Jahr nach Lehman und LBBW – am Boden liegen würde… die Hypo Group Alpe Adria. Das verdeutlicht leider, wie instabil die Geldhäuser und wie versteckt die Gefahren noch sein können.

Zusätzlich betitelt die Financial Times Deutschland einen aktuellen Bericht über die Deutsche Bank mit “Enormer Kapitalbedarf: Deutsche Bank braucht Milliarden“. Der Inhalt spricht nicht die gleiche dramatische Sprache, aber ein komischer Beigeschmack bleibt. Deutsche Bank will “kategorisch” auf Kapitalerhöhungen verzichten und den Kapitalbedarf aus dem operativen Geschäft decken, aber es müssen relativ bald einige Milliarden besorgt werden. Weh, wenn das Investment Banking nicht so toll performt…

Währenddessen macht sich jenseits des Atlantiks Citigroup daran, die Staatsgelder zurückzuzahlen. Anfangs war es noch unklar, ob die Aufsichtsbehörden dies zulassen werden (Bedenken, ob die Bank kräftig genug ist), jetzt wird ein Prozess für die schrittweise Re-Privatisierung und Zurückzahlung eingeleitet (mehr: NYT). Schön zu hören, aber hoffentlich steigt der Staat nicht zu früh aus. Man kann Gründe wie “verletztes Ego”, “zu niedrige Boni” etc. nicht völlig ausschließen. Und diese waren selten die besten Ratgeber…

Zu guter Letzt: Der Aktienkurs des Überfliegers Goldman Sachs schwächelt auffällig seit Mitte Oktober (vgl. Kurs auf Onvista).

Also, ganz koscher ist dies alles nicht.

(Zur Verteidigung der Banken müsste man unbedingt die sehr unterstützenden Notenbanken sowie die steile Zinsstrukturkurve erwähnen. Auch dies: Die Konkurrenten, die verschwunden sind bzw. gerade verschwinden, machen Platz für höhere zukünftige Gewinne bei denjenigen, die noch im Geschäft bleiben).

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