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Börsennotizbuch

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Rohstoffe – Anlageklasse unter Beobachtung

21. Mai, 2006 ·

Ich habe keine Rohstoff-Investments. Eigentlich schade, oder? Nichts ist so gut gelaufen in den letzten Jahren wie Rohstoffe. Nun, die Aktien haben auch keine schlechte Performance hingelegt, aber – wer weiß warum – sprechen alle bei den Aktien von „zu lange andauernder Hausse“, „reif für Korrektur“ (wenn nicht Crash, neuen bear market etc.), von „dünner Luft“ und so weiter. Bei den Rohstoffen hingegen ist ständig von „unstillbaren Hunger nach Rohstoffen“ (hauptsächlich wegen China), „globaler Knappheit und sich verschärfender Verknappung“, von einem „Megatrend“ und so weiter die Rede. Klingt das logisch? Klingt das nicht etwas beunruhigend – für die Rohstoff-Spekulanten?

Ich kann wahrlich nicht in die Zukunft schauen. Aber hätte ich Rohstoff-Positionen, würde ich die Gewinne mitnehmen. Und aus mir spricht – ich beteuere – nicht der Neid. Mit Neid auf verpassten Möglichkeiten wird man in der Finanzwelt schnell seine Nerven (und auf Dauer auch sein Konto) bestimmt bald überstrapazieren. Immer wird es eine Anlageklasse, Branche oder einzelne Investments geben, die besonders gut laufen. Ich sage mir dabei immer: man muss ja nicht alles mitmachen…

Aber jetzt kurz einige Artikel, die ich zum Thema erwähnenswert fand und die den Rohstoff-Fans bestimmt gefallen werden (mir sind sie beide suspekt):

Handelsblatt: Anlageklasse wird unterschätzt

„Die Investitionen sind gegenüber Aktienanlagen immer noch gering. Doch in den kommenden Jahren wird immer mehr Kapital in die Anlageklasse Rohstoffe fließen“,

heißt es dort. Man wirft einige Zahlen in den Raum: die Rohstoff-Investitionen beliefen sich auf etwa 300 Mrd. Dollar und somit „im Vergleich zur Kapitalisierung der Weltaktienmärkte sei dieser Betrag jedoch noch immer verschwindend gering und repräsentiere auf keinen Fall die Bedeutung von Rohstoffen in der Weltwirtschaft“.

Oder auch dies: Rohstoffe ins Depot – aber gut gemischt

“Werden Rohstoffinvestments eingebaut, ergibt sich als optimale Aufteilung eine Zusammensetzung von 67,89 Prozent Renten, 17,81 Prozent Aktien und 14,3 Prozent Rohstoffe”

Zum ersten: ich weiß nicht, was der Analyst so für angemessenen Anteil der Rohstoffe am Anlagevolumen hält. Ich will nur erwähnen, dass die Marktkapitalisierung der Unternehmen bestimmt auch einiges an Rohstoffe (Vorkommen, Produktion, Lagerbestände etc.) beinhaltet. Und vielleicht, dass sich etwa die amerikanische Wirtschaft 80% Service-Sektor nähert. Irgendwo gab es immer wieder die „belehrenden“ Beispiele, wie sich der Preis bestimmter Waren (noch mal: Waren!) zusammensetzt. Rohstoffanteil – wenig, wenig. Aber er erhält wahrscheinlich kein kleines Gehalt, um sich solche Sachen auszudenken – er wird es irgendwie wissen…

Zum zweiten Artikel: also Leute, 67,89% Renten! Da haben wir eine sehr spezifische Periode erwischt (und zwar 1984- 2005)…

Kategorien: Rohstoffe

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