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Börsennotizbuch

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Auch Venezuela für Ölhandel in Euro

17. Mai, 2006 · 1 Kommentar

Ich wollte vorhin mehr zum Dollar schreiben. Eine kurze Meldung vorweg, die für einige Schlagzeilen sorgt (Spiegel.de):

Auch Venezuela für Ölhandel in Euro

Nach den Ankündigungen im Iran zur Schaffung einer in Euro taxierten Ölbörse ist dies ein weiterer Vorstoß, die quasi Monopol-Stellung des Dollars als Rohstoff-Zahlungsmittel zu schwächen.

Auf Finanzen.de lese ich folgende Kommentierung:

Bislang ist der Dollar das international einheitliche Zahlungsmittel für Öl. Sollte sich dies tatsächlich ändern, so würden die Zentralbanken weltweit vermutlich einen Teil ihrer Dollar-Reserven in Euro umtauschen, was zu einem weiteren Wertverfall des Dollars gegenüber der europäischen Währung führen könnte.

Warten wir mal ab, vielleicht ist es auch so – wenn große Quantitäten bewegt werden sollten, dürfte sich das auf den Wechselkurs auswirken. Dennoch werden die Banken bestimmt ihre Maßnahmen marktschonend einleiten, wenn überhaupt. Und meinerseits auch ein Hinweis, den ich für wichtig halte: der Wert einer Währung lässt sich nicht so eindeutig von der Leitwährungsfunktion bzw. Verbreitung ableiten. In Euro wird noch „nichts“ taxiert, in Schweizer Franken auch nicht, und bestimmt hält so gut wie keine Zentralbank Reserven in Schwedischen Kronen. Am meisten werden wohl die Spekulanten neue Nahrung für Fantasie bekommen und unter Umständen auf zweifelhafte Hoffnungen auf technische wechselkursverändernde Bewegungen setzen. Positionen, die aber auch mal geschlossen werden sollen und die den wirtschaftlichen Gegebenheiten und Anlage-Attraktivität womöglich nicht entsprächen.

Kategorien: Rohstoffe · Währungen

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1 Kommentar bis jetzt ↓

  • Nico Popp // 17. Mai, 2006

    Habe schon vor Monaten einen Vortrag eines Volkswirts der Deutschen Bank gesehen in dem dieser einen Höheflug des Euro erwartete. Seine These war, dass der Euro den Dollar langfristig als “Weltwährung” ablösen wird. Viele Reserven würden bereits von Dollar in Euro umgeschichtet und die jetzigen (populistischen) Tendenzen in Iran und Venezuela entsprechen dieser These.

    Für die Exportorientierte deutsche Wirtschaft ist dies noch kein großes Problem. Wenn der Euro sich langfristig durchsetzt und maßgebliche Währung wird, sollte dies auch kein Problem werden.

    Warten wir mal ab, ob Venezuela und Iran seriösere Staaten folgen.

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