Börsennotizbuch

Der übliche Blick auf die monatliche Fonds-Statistik der BVI verrät wieder einmal die mangelde Lust der Deutschen auf Aktien. In Januar sind, BVI zufolge, praktisch keine Netto-Zuflüße zu verzeichnen – Aktienfonds konnten lediglich Mittel in Höhe von 1,3 Mio. Euro netto einsammeln. Eigentlich etwas überraschend.

Dafür aber transferieren die offensichtlich mehrheitlich sicherheitsbewußten Anleger über 1,2 Mrd. Euro in Rentenfonds. Die Zahlen im Überblick:

Nicht besonders überraschend erweisen sich die offenen Immobilienfonds (nach den Skandalen in der Branche) als die großen Verlierer im letzten Monat. Die netto abgezogenen über 4,5 Mrd. Euro sind wohl mehrheitlich in Geldmarktfonds (+ ca. 3 Mrd. Euro) geparkt (diese Anlageklasse wird häufig als sicheren “Zwischen-Hafen” genutzt). Interessant könnte die Beobachtung sein, dass sich Mischfonds und wertgesicherte Fonds einer relativen Popularität erfreuen. Wahrscheinlich drückt sich der – offensichtliche – “Anlagenotstand” bzw. die sehr niedrige Verzinsung von Festgeldanlagen darin aus, dass die Investoren eine zumindest bessere Durchmischung der Asset-Klassen anstreben, gewisse Chancen am Aktienmarkt suchen, trotzdem aber vorsichtig und mit Blick auf die Risiken oder, anders gesagt, auf die Kapitalgarantie agieren.

Dann sollte auch eine schärfere Korrektur am Aktienmarkt sich nicht so stark auf das “durchschnittliche Portfolio” des Privatinvestors auswirken, ihn nicht so leicht in Panik versetzen (die Kapitalgarantie ist ja da) und folglich nicht zu voreiligen, unüberlegten (Verkaufs-)Entscheidungen veranlassen, oder? Und dies, erscheint mir, ist wichtig und bildet eine gute Basis für die Börsen.