Börsennotizbuch

Die Renditekurve (oder Zinskurve) ist ein wichtiger Indikator für die Liquiditätssituation am Kapitalmarkt sowie für die Aussichten für Inflation und Konjunkturentwicklung, die die Marktteilnehmer aktuell einpreisen.

Die Renditekurve bildet sich durch die grafische Darstellung der aktuellen Zinsen/Renditen für unterschiedliche Laufzeiten (bzw. Restlaufzeiten) von Anleihen. Gewöhnlich sind das die Staatsanleihen (auch Obligationen oder im Englischen Bonds genannt). So repräsentiert die Renditekurve die Angebot- und Nachfragebedingungen für die sicherste Form der Anlage (“sicher” ist hier bezogen auf die Anleihen der Industrieländer und auf “nominelle Werte/Rückzahlung” ).

Die Renditekurve (Zinskurve) weist in der Regel eine “positive Steigung” auf — die kurzfristigen Zinsen liegen unter den langfristigen. Das bezeichnet man als einen “normalen Verlauf”. In seltenen Fällen kann die Renditekurve auch einen inversen (und natürlich auch “flachen”) Verlauf annehmen, sprich: die kurzfristigen Renditen liegen über den langfristigen. Dies wird als Zeichen einer kommenden Rezession (oder mindestens Verschlechterung der Konjunktur gedeutet).

Lange Rede, kurzer Sinn:

Ein interaktiver Service von StockCharts.com, mit Hilfe dessen man den historischen Verlauf und Entwicklung der Renditekurve in den USA zurückverfolgen kann — sehr handlich und interessant: Dynamic Yield Curve.

Wer sich noch ausführlicher über die Implikationen (unterschiedlicher) Zinskurven informieren möchte, kann dies etwa anhand dieser Studie machen: The Yield Curve as a Leading Indicator: Some Practical Issues (PDF) (newyorkfed.org; Juli/August 2006). Oder mit dem etwas älteren Paper (1996): The Yield Curve as a Predictor of U.S. Recessions (PDF).

Ansonsten beschäftigen wir uns hier im Börsenblog häufig mit dem Zinsverlauf und der Renditekurve.