Börsennotizbuch

Die Zinsstruktur entwickelt sich in kleinen Schritten, fast unauffällig hin zu einem inversen Verlauf. Hier die aktuelle Graphik für die USA Bonds via Bloomerg.com:

Spannend wie es weitergeht…

In einem Artikel vom Handelsblatt steht zum Beispiel:

Daher gehen die Investoren davon aus, dass eine Zinserhöhung Ende Januar den Zielsatz für Fed Funds über die Renditen der Langläufer anhebt. Anders ausgedrückt: Die Anleger erwarten von einer neuerlichen Straffung der Kreditzügel durch die US-Notenbank eine Inversion der Renditekurve bei den Anleihen. Und die Anleger nehmen an, dass diese Umkehrung für längere Zeit anhält. Sie rechnen aber nicht mit einer Wachstumsschwäche, auch wenn bei sechs der vergangenen sieben ähnlichen Perioden die Rezession auf dem Fuß folgte.

Die Anleger haben Recht: Im derzeitigen Umfeld niedriger Inflation dürfte eine moderat ausgeprägte Umkehrung der Renditekurve das Wachstum nicht gefährden. Schließlich waren alle früheren Inversionen aus dem Bemühen der Fed entstanden, eine Teuerung zu verringern. Im Moment geht es nur darum, eine stabile Situation abzusichern. Allerdings haben die Währungshüter ihre Absichten nicht hinreichend deutlich gemacht.

Der vollständige Artikel: Struktur der Zinsen kippt

Eine inverse Zinsstruktur wurde eigentlich ausschließlich auf insgesamt hohen Zinsniveau (wie z.B. in 2000) beobachtet. Auf dem aktuellen doch eher als niedrig zu bezeichnenden Niveau ist inverser Zinsverlauf schon eine Seltenheit. Vielleicht haben die Journalisten vom Handelsblatt dann Recht, dass dies nicht unbedingt ein Wachstumsproblem bedeuten bzw. auslösen soll.

Das Beruhigendste für mich sind die Worte, dass es im Moment darum geht, eine stabile Situation (in Sachen Inflation und auch Wirtschaftsentwicklung) abzusichern. Eine gefährliche Preisspirale, die drastischeres Vorgehen der Zentralbanken erfordern würde, ist auf jeden Fall nicht zu erkennen. Aber noch heißt es für mich – Positionen halten und abwarten. Dieser Knoten muss sich lösen…