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Ein Blick auf den Buchmarkt

19. Februar, 2008 · 1 Kommentar

Ja, tatsächlich kam ich über die Brockhaus-Meldung auf diesen Artikel…

Der traditionsreiche Verleger der wohl bekanntesten Enzyklopädie in deutscher Sprache hat angekündigt, keine weitere gedruckte Ausgabe zu planen und komplett (und kostenlos) den Lesern (ab April) im Internet zur Verfügung zu stehen.

Nachrichten wie diese lösen immer wieder Diskussionen und Fragen aus, wie und ob das Internet das Buch, die Buchform bzw. den Druck ersetzen werden. Es entsteht ja so häufig der Eindruck, dass die digitalen Medien unaufhaltsam und massiv das Papier und das Gedruckte verdrängen.

Aber manchmal trügt der Eindruck. Sicher, bestimmte Gattungen, insbesondere die Zeitungen, verlieren — die gedruckten Auflagen sinken im Durchschnitt um einige Prozent jährlich. Aber dem Buch geht es gut.

Und noch etwas ganz Interessantes, was ich spontan nicht vermutet hätte:

Der Buchmarkt ist riesig, in etwa doppelt so groß wie der Markt für Film (Kino-, TV- und DVD-Erlöse) und auch größer als der Musikmarkt. Die Unternehmen, die hier dominieren, sind meistens europäische Konzerne. Vielleicht einen Blick Wert — das Buch leidet schließlich weniger durch den Angriff des Web auf die “Kulturformate” (im Gegensatz zu Musik und Film). Perlantaucher.de mit einigen Hintergrundinformationen und einen schönen, ausführlichen Artikel zum Thema (Trotz Brockhaus: Dem Buch geht’s gut):

Der Umsatz mit Büchern ist weltweit erklecklich höher als einer mit irgendeinem anderen kulturellen Format. Mit Musik werden weltweit etwa knapp 20 Milliarden US Dollar umgesetzt. (Quelle IFPI) Hollywood feiert gerade eine tolle Jahresbilanz 2007, doch gibt die Branchenorganisation Motion Picture Association den globalen Umsatz aus Filmen und deren Verwertungen, also Kino, DVD und TV Erlöse zusammengerechnet mit 42,6 Milliarden Dollar an. (The Hollywood Reporter, 15. Juni 2007) Dem steht ein weltweiter Buchmarkt mit einem Volumen von rund 80 Milliarden Dollar gegenüber. (Schätzung, International Publishers Association IPA) Selbst in Hollywoods Heimatmarkt, den USA, liegen Filmindustrie mit 24,3 und Buchmarkt mit 24,2 Milliarden Dollar Umsatz nahezu gleich auf.

Kategorien: Finanznews · Research

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1 Kommentar bis jetzt ↓

  • Saviano // 1. Apr, 2008

    Und anderthalb Monate später:

    “Es wird wieder wahrscheinlicher, dass es eine 22. Auflage geben könnte”, sagte ein Sprecher des Brockhaus-Verlages am Dienstag in Mannheim. Er bestätigte damit einen Bericht des “Mannheimer Morgen”. “Wir haben jetzt gemerkt, wie viele Fans die Brockhaus- Enzyklopädie hat.” Eine Entscheidung über eine weitere Auflage des berühmtesten deutschen Nachschlagewerkes werde jedoch erst in ein oder zwei Jahren fallen. Der für Mitte April geplante Start eines kostenlosen Lexikon-Portals, das die Inhalte der 30-bändigen Reihe online zur Verfügung stellt, verschiebt sich um mehrere Wochen.

    FTD.de, Fans retten den Brockhaus

    Kommen, glaube ich, wird die Online-Ausgabe schon, aber dem Buch scheint es also wirklich nicht so schlecht zu gehen, was!?

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