anzeige

Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
Börsennotizbuch random header image

B̦rse Spanien Рein zweiter Blick

11. Juni, 2007 ·

Vor mehr als einem Jahr habe ich einen kurzen Blick auf die Börse Spaniens geworfen. Die spanische Wirtschaft boomte damals noch, die Immobilienpreise stiegen unaufhörlich … aber die Börsenwerte konnten keine deutliche Outperformance zeigen. Damals schrieb ich:

Dies sind offensichtlich die Auswirkungen der Globalisierung. Nicht nur an den Kapitalmärkten an sich, sondern auch durch die stark zugenommene reale Verflechtung und Präsenz der globalen Unternehmen. Diese verdienen ihr Geld überall, wo es gerade Aufschwung gibt. Um sich über längere Zeiträume deutlich abzukoppeln, bedarf es signifikanter Menge börsennotierter Unternehmen, die sich im globalen Wettbewerb durchsetzen. Wirtschaftliches Wachstum reicht für bessere Börsen allein nicht aus.

Seitdem ist Einiges passiert in Spanien, in Europa und in der Weltwirtschaft. Ein großes Thema waren und bleiben die Immobilien, aber dieses Mal unter negativem Vorzeichen. Denn Spanien war eines der europäischen Abbilder des Immobilienbooms in den USA. Und ganz ähnlich kam dieser spätestens Anfang dieses Jahres zum Ende bzw. wandelte sich gar in eine Krise.

Also erreichten uns Meldungen von abstürzenden Baufirmen (z.B. in der Welt.de: Kursrutsch spanischer Immobilienwerte löst Börsen-Panik) und auch Meinungen, man solle – deswegen – den spanischen Aktienmarkt meiden.

Wie sieht es faktisch aus:

Ibex Dax 1 Jahr

Alles in allem: man muss sich die Charts schon „zurechtdeuten“, um eine aussagekräftige Divergenz zu verargumentieren. Eine leichte Tendenz relativer „Verlangsamung“ des Ibex kann mit Wohlwollen ausgemacht werden, obwohl die spanischen Aktien wiederum Ende 2006 besser gelaufen sind.

Vielleicht kann mein damaliges Fazit auch auf die Immobilien-Situation ausgeweitet werden. Vielleicht schafft die Globalisierung es auch hier, Schwankungen und regionalen Schwächen auszubalancieren. In Europa kommt uns natürlich zugute, dass Deutschland gerade zum Zeitpunkt erwachte als die boomenden Länder (vor allem in Südeuropa (Eurozone) und Osteuropa (noch nicht Eurozone)) etwas an Dynamik verloren. Die größte Volkswirtschaft Europas hat aber das Zeug zumindest eine weiche Landung zu sichern, und zwar nicht nur über die rein wirtschaftlichen Mechanismen, sondern auch als psychologische Stütze für das Wachstum und die Konjunkturstärke in Europa.

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt

Tags:

Vor- und zurückblättern (aktuelle Kategorie) ↓

Anzeige ↓


Verwandte Beiträge ↓



Keine Kommentare bis jetzt ↓

  • Noch hat keiner kommentiert - machen Sie den Anfang!

Kommentieren: