Ich muss mich ja fast entschuldigen, dass ich die Kolumne von Gottfried Heller mit einer solchen Verspätung erwähne: in der Welt.de vom 9.12. schreibt Heller seine Rekapitulation des Jahres 2006 und wagt einen Blick ins kommende.
Auch wenn er, Anfang des Monats Dezember, eine eher mäßige Bilanz für die Aktienmärkte (wohlbemerkt in Euro) bescheinigt, und die Kurse seitdem doch ein Stückchen nach oben marschiert sind, bleibt seine Analyse in meinen Augen sehr treffend. Gottfried Heller “summiert” die Ereignisse und sein Ausblick mit den Worten:
Wenn 2006 als nur mäßig gutes Jahr für die Börse und als besseres für die Wirtschaft gelten kann, so erwarte ich für 2007 ein eher mäßig gutes Jahr für die Wirtschaft (keine Rezession!) aber ein besseres für die Börse.
Gottfried Heller für die Welt.de: Diese Werte haben Potenzial
Die wichtigsten Stützen für den günstigen Verlauf in den nächsten 12 Monaten sieht Heller – wie ich überigens auch – in diesen Schlüßelfaktoren:
Die Inflationsrisiken, obwohl noch vorhanden und von den Notenbanken wiederholt erwähnt, dürften nachlassen. Im Zuge einer leicht abschwächenden Weltkonjuktur (ausgehend aus den USA) und gleichzeitig erhöhter Rohstoff-Förderung, sollten die Rohstoffpreise weiter sinken. Die preisdämfenden Wirkungen günstiger Importe aus den Schwellenländern (Stichwort: Globalisierung) würden ihr übriges tun, um die Inflationsraten stabil auf dem aktuellen, “bequemen” Niveau zu halten.
Außerdem, die Bewertungen der Aktien sind immernoch günstig: gemessen an historischen Werten (DAX-KGVs liegen bei ca. 13, also etwa 20 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt) und ganz besonders im Vergleich zu den Anleiherenditen (von ca. 3,7%). Ich beteuere immer wieder: KGVs sind bei weitem nicht das A und O der Börsenspekulation. Aber diese Diskrepanz, und vor allem die absolut gesehen sehr tiefen langfristigen Zinsen, sind fast schmerzlich krass…
Und zum dritten: die Anleger, die berüchtigten “zittrigen Hände”, sind noch nicht investiert. Dies ist auf der einen Seite eine ganz subjektive Einschätzung, die ich auch teile, auf der anderen, zeigen es auch etwa die deutschen Statistiken zum Investmentverhalten (insb. BVI-Zahlen der Fondsindustrie, hier im Blog wird regelmäßig berichtet). Und auch noch – die Korrektur im Mai/Juni, meint Gottfried Heller, habe für eine “Bereinigung” gesorgt.
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