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Pimco-Boss Bill Gross empfiehlt deutsche Anleihen

7. Januar, 2010 ·

Die Rendite der US-Staatsanleihen ist nicht hoch, auch nicht nach dem Zinsanstieg im letzten Jahr. Die 10-jährigen US-Bonds rentieren mit ca. 3,8%.

Das liegt nur knapp über der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen, die zur Zeit ca. 3,4% abwerfen. Die Differenz ist nicht groß, die Bedeutung anderer Faktoren wie Wechselkurse, Geld- und Fiskalpolitik umso wichtiger.

Ungefähr so betrachtet die Sache auch Bill Gross, der Chef des größten Bondinvestors der Welt PIMCO. Er ist von der US-Wirtschaftspolitik nicht gerade angetan. Das “Quantitative Easing” und die stark angeschwollenen Budgetdefizite in Amerika gefallen ihm überhaupt nicht, die US-Gesundheitsreform droht ebenso die Staatsverschuldung zu beschleunigen, ergo das Angebot an US-Bonds zu erhöhen. Langfristig wird dies alles die realen Renditen auf US-Staatsanleihen untergraben.

Eine attraktivere Anlage sollen, so Bill Gross in seinem aktuellen Investment Outlook, die deutschen Obligationen darstellen. Insbesondere die “Schuldenbremse”, die ab 2016 ein ausgeglichenes Staatshaushalt festschreibt, führt Bill Gross als zentrales Argument an:

Using 2007 as a starting point and 2014 as a near-term destination, the IMF numbers show that the U.S., Japan, and U.K. will experience “structural” deficit increases of 4-5% of GDP over that period of time, whereas Germany will move in the other direction. Germany, in fact, has just passed a constitutional amendment mandating budget balance by 2016. If these trends persist, the simple conclusion is that interest rates will rise on a relative basis in the U.S., U.K., and Japan compared to Germany over the next several years and that the increase could approximate 100 basis points or more. Some of those increases may already have started to show up – the last few months alone have witnessed 50 basis points of differential between German Bunds and U.S. Treasuries/U.K. Gilts, but there is likely more to come.

Pimco, Investment Outlook, Januar 2010, Let’s Get Fisical

Eines der wichtigsten Punkte: Die Zinsdifferenz soll auf relativer Basis steigen.

Aber was passiert mit dem Dollar, wenn sich die Zinsdifferenz auf relativer Basis erhöht? Die Kunden von PIMCO haben schließlich meist Dollar-Konten. Wenn die Prognose wahr ist, dann wird die US-Währung über die Zeit an Wert verlieren, aber eine wachsende Zinsdifferenz wird sie wiederum attraktiver machen. Dies wird zu einer interessanten langfristigen Absicherungsstrategie führen müssen.

Tipp: Global Markets / Handelsblatt

Kategorien: Frontpage · Zinsen

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