Aktienkultur in Deutschland? Nur 6,5 Prozent der Deutschen besitzen Aktien, nur knapp 7 Prozent der Ersparnisse werden in Aktien angelegt. Die Deutschen haben halt ein schwieriges Verhältnis zu den Aktien. Sie lieben Sicherheit. Und einer will mir von Aktienbegeisterung erzählen!
Unter anderem – die Zertifikate-Mode (vgl. Frage zu den BVI-Zahlen):
Viele setzen derzeit auf Zertifikate: Wertpapiere, die sich so ähnlich entwickeln wie eine bestimmte Aktie oder ein bestimmter Index, die aber auch von deren Entwicklung abweichen können. In den Vereinigten Staaten gibt es kaum eine Nachfrage nach solchen Produkten, die Menschen investieren lieber direkt in Aktien. In Deutschland dagegen wächst der Markt dafür stetig – und besonders beliebt sind Zertifikate, die zusätzliche Sicherheit gegen Verluste bieten. Dafür bezahlen die Anleger gerne, indem sie auf die Dividende oder einen Teil der Kursgewinne verzichten.
Und bezüglich staatlicher Förderung und (bisherige) Rentensicherheit als grundsätzliche Gründe für den Mangel an Aktionären:
Inzwischen hält auch der deutsche Staat seine Rente nicht mehr für ausreichend und erlässt Steuern, wenn die Bürger privat vorsorgen, zum Beispiel mit der Riester-Rente. Und was machen die Deutschen? Sie lassen sich Riester-Versicherungsverträge verkaufen. Fondssparpläne bezuschusst der Staat eigentlich auch. Aber dafür interessieren sich die Deutschen einfach nicht.
Das braucht sicherlich Zeit mit der Aktienkultur…
2 Kommentare bis jetzt ↓
“Staatlich protegierte Kapitalanlagen” • Börsennotizbuch // 14. Jul, 2007
[...] Wir haben gerade zum wiederholten Mal die deutsche Anlage-Mentalität angesprochen – die Sicherheit geht vor, ist das Motto der meisten Anleger hier. Darauf bezieht sich auch Finanzblog24.net, aber stellt sofort die angeblich so sicheren Anlagen in Frage. [...]
Kapitallebensversicherung: Kapitalmarktrisiko stärker auf den Kunden verlagern • Börsennotizbuch // 14. Dez, 2007
[...] Wie man die Deutschen kennt, werden sie es wohl hinnehmen — die Alternativen, allen voran die Aktie, sind schließlich “so gefährliche Sachen”. [...]
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