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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Und noch eine Börsen-Unwetterwarnung

12. Juli, 2007 · 2 Kommentare

…dieses Mal von Robert von Heusinger auf dem Zeit-Blog Herdentrieb: Vom Ende des größten Kreditbooms aller Zeiten.

Gleich vorweg: ich werde bald etwas detaillierter auf die aktuellen Ereignisse und auf diese Einschätzung von Robert von Heusinger eingehen. Erstmal die unbedingte Empfehlung, seine Ausführungen zur Kenntnis zu nehmen.

Auch wenn sein Titel ziemlich dramatisch klingt, zeichnet von Heusinger letztlich keine vernichtende Szenarien für die Börse, wie an anderen Stellen häufig passiert:

An den ganz großen Crash glaube ich noch immer nicht. Dazu sind die fundamentalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einfach zu gut.

Dass sehe ich auch so. Die regelmäßigen Leser werden sich an meine langsam zurückhaltend gewordene Haltung erinnern. Hauptgrund dafür waren die Zinsen (wie z.B. im März geschrieben, oder etwa das frühere Posting vom 25.September 2006). Aber auch an meine unabdingbar optimistische Ausrichtung in mittel- und langfristiger Perspektive (also mit Sicht auf die nächsten 12, besser 24 Monate und länger).

Im aktuellen Zinserhöhungszyklus sind wir offensichtlich wieder einmal an den Punkt angekommen, wenn es zu schmerzen beginnt und wenn, wie in früheren Zinserhöhungszyklen, mindestens eine große Finanzinstitution in akuten Schwierigkeiten gerät.

Trotzdem: die heiße Luft ist meiner Ansicht nach nicht an den Aktienbörsen. Diese werden bestimmt geschädigt, wenn sich die Kreditkonditionen verschlechtern (der befürchtete credit crunch), aber nicht genug, um das positive Szenario verlassen zu müssen.

Kategorien: Analysen · Frontpage · Gesamtmarkt

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2 Kommentare bis jetzt ↓

  • Wie funktioniert das Ende eines Kreditbooms? • Börsennotizbuch // 12. Jul, 2007

    [...] Jetzt habe ich die beste Illustration zum Artikel von Robert von Heusinger, den ich vorher vorgestellt und kurz kommentiert habe. Gefunden bei Zeitenwende (Der Domino-Effekt in der Wirtschaft) und gleich in bewegten Bildern  … [...]

  • Die KGV-Masche • Börsennotizbuch // 16. Jul, 2007

    [...] Die Relationen können sich aber recht schnell ändern. Und vor allem das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage – und das bewegt die Kurse in Wirklichkeit. Keine Aktie steigt aufgrund des KGV. Die Kurse steigen aufgrund eines Nachfrageüberhangs. Noch etwas höhere Zinsen, höhere Zins-Spreads und paar Gewinnwarnungen mehr, werden sehr schnell neue Tatsachen schaffen. Die Nachfrage-Seite kann plötzlicher vertrocknen als sich so mancher denkt. Das niedrige KGV ist eine Treibkraft, wenn es tatsächliche Nachfrage auslösen kann – z.B. durch diese Arbitrage. Wenn sich die erzielbare Marge so verringert, dass sie für die Akteure nicht mehr attraktiv genug erscheint und gleichzeitig diese Liquidität benötigen bzw. höher bewerten (die Kreditierungskomplikationen sind bekannt), kann sich schnell ein kleines „Nachfrage-Vakuum“ bilden. Und die Kurse reagieren auf die Lage sofort, ganz egal ob nun rechnerisch günstig oder nicht. [...]

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