Börsennotizbuch

Ich weiß, einige werden sich gleich aufregen: Zu häufig, quasi gebetsmühlenartig, hat man uns davon erzählt, dass man Aktien nur lange genug halten soll, dann werfen sie irgendwann wieder Gewinne ab. Aber in der realen Welt ist dieses “lange genug” sehr oft gar nicht so möglich, immer von der Unsicherheit der Zukunft begleitet und letztendlich in realen Geldwerten sogar noch ein gutes Stückchen “länger”.

Gut, gut, was sagt die Statistik:

Eine Ãœbersicht der Performance, die man mit dem S&P 500 erzielen konnte — in den unterschiedlich langen Halteperioden und mit den dazugehörigen maximalen, minimalen und durchschnittlichen Gewinnen/Verlusten seit 1957 (51 Jahre also): Is There a “Right” Time to Buy Stocks?

So gab es zum Beispiel 612 Ein-Monats-Perioden in den letzten 51 Jahren. Davon endeten 36,3% mit einem Verlust. Die Wahrscheinlichkeit also einen guten Monat zu erwischen ist schon hoch, aber das Risiko auch beträchtlich.

Mit längerer Haltedauer verbessert sich das Bild schnell: Von den insgesamt 601 Ein-Jahres-Perioden lieferten ganze 76.9% Gewinn ab, oder umgekehrt: nur ca. 23% einen Verlust.

Bei den 3-Jahres-Halteperioden waren es “nur” ca. 10%, die den Investor Geld kosteten.

Und schließlich gab es keine einzige 10-Jahresperiode seit 1957, die Verluste verursacht hat.

Nun ja, aber es gab schon 10-Jahresperioden, die (als Minimum aus der Statistik) magere 1% Rendite einbrachten. Das ist nominell. Bei einer normalen, geschweige denn kräftigeren Inflation, bedeutet das auch ganz spürbare Verluste.

Langer Atem und langer Anlagehorizont bringen schon viel “Sicherheit”, sprich eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, positive Rendite zu erwirtschaften. Aber das Timing bleibt noch wichtig. Man hat ja in seinem eigenen Leben nicht sehr viele Versuche…