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Inflation für Reiche

9. Dezember, 2009 ·

Lose Gedanken: Inflation für Reiche

Die Kosten der Bankenrettungen sind offensichtlich nicht so hoch wie zunächst befürchtet. Das US-Finanzministerium hat die Verlustprognose für den Bankenbeteiligungsfonds TARP um 200 Mrd. USD gesenkt. Das ist erstmal eine gute Nachricht und endlich mal eine positive Zahl des Tages von egghat.

Im gleichen Beitrag schildert egghat kurz die (schlechte) Vorgehensweise, die für die Rettung der Banken gewählt wurde: Statt wie etwa in Schweden in den 1990er die Banken erstmal zu verstaatlichen, hat man sie üppig mir billigstem Geld und Staatsgarantien versorgt. Die Aktionäre und die Anleihehalter wurden (mehr oder weniger) gerettet, die Rechnung begleicht aber der Steuerzahler.

Vielleicht kann man es vereinfacht so ausdrücken: Wir haben die Assets der Reichen zu hohen Preisen abgekauft. Anstatt sie ihre Verluste tragen zu lassen, haben wir großzügig die Schulden übernommen. Die Allgemeinheit ist – so sieht es aus — überproportional an den Schaden beteiligt.

In gewisser Weise konnten die Halter inflationierter Assets (der Schrottpapiere in den Bankenbilanzen) diese doch beim nächsten “Greater Fool” (teilweise) abladen. So entstehen (teilweise) Gewinne dort, wo ein anderer Verluste zu verbuchen hat (die Assets wurden ja von den Steuerzahlern zu einem zu hohen Preis erworben). Tendenziell dürfte dies auf eine noch größere Spreizung von Reichen und Nicht-so-Reichen hinauslaufen…

Gewinne auf inflationierte Assets ziehen normalerweise Inflation nach sich. Dies wäre jedoch erst einmal eine Inflation der Vermögenderen. Sie könnte in Form steigender Preise für Luxus-Produkte oder inflationierender Kapitalmärkte kommen. Oder beides.

Kategorien: Frontpage · Gesamtmarkt · Inflation

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