Börsennotizbuch

Mehr oder weniger kommentarlos will ich zwei Charts posten, die die Entwicklung der KGVs (englisch: P/E ratios) einiger großen internationalen Börsenplätze darstellen.

Leider und erstaunlicherweise ist Deutschland mit dem DAX mit enthalten, aber die Tendenz dürfte nicht anders sein als im entsprechenden europäischen Umfeld.

Die Botschaft ist klar – trotz der deutlichen Gewinne an den Aktienbörsen, haben sich die Bewertungen gemessen an den KGVs sogar reduziert.

Natürlich ist mir bewusst, dass diese nackte Abkürzung (das „KGV“) kein sehr verlässlicher und auf keinen Fall einziger Maßstab für die Bewertung von Aktien ist, geschweige denn Prognose der Börsenentwicklung. Vielleicht tat und tut der Markt ganz richtig und vernünftig, indem er das Bewertungsniveau der Aktien allmählich reduzierte, je höher diese notierten und je weiter der Konjunkturzyklus fortschritt.

Aber, ich muss mich wiederholen: an der Börse habe ich keine Angst vor der Vernunft, sprich vor der fairen Bewertung in Abhängigkeit von der Finanz- und Wirtschaftssituation. Angst soll man haben vor der Unvernunft der Masse, die die Lage falsch interpretiert und emotional „überschießt“. So etwas konnte ich in diesem Hausse-Zyklus nicht feststellen.

Via: Ticker Sense

Übrigens, ich glaube ähnliche Entwicklung gab es auch in den bereits erwähnten frühen 90er Jahren: die Aktien stiegen vor dem Hintergrund abnehmender KGVs. Als sich die Liquiditätssituation verschärfte, gaben sie natürlich etwas nach, aber insgesamt hat sie vermutlich die solide fundamentale Bewertung vor schärferen Verlusten bewahrt.