Im Handelsblatt.com kann man eine interessante und wichtige Meldung lesen: Die Gewinne der europäischen Unternehmen (Aktiengesellschaften) entwickeln sich dynamischer als die der US-Konkurrenz.
Im Beitrag sind zwei Aspekte (ganz zurecht) besonders hervorgehoben:
Erstens, die europäischen Firmen und die europäische Wirtschaft zeigen sich sehr wohl imstande, ansehnlich zu wachsen und profitabel zu arbeiten. Ich würde zwar nicht so leicht so weit gehen zu sagen, dass Europa die amerikanische Rolle eines Weltwirtschaftsmotors übernommen hat oder (jetzt schon) übernehmen kann. Die US-Konjunktur, gleichwohl etwas abgeschwächt, war noch nicht so schwach, sodass dergleiche Qualitäten anderer Länder ernsthaft geprüft werden konnten. Trotzdem, eine Abschwächung in den USA kann scheinbar gut aufgefangen werden, was wiederum auch USA selbst zugute kommen soll.
Zweitens, die Gewinnzuwächse (insbesondere bei den US-Aktiengesellschaften) stammen – wie wir lernen – bis zu ca. 23 Prozent aus Aktienrückkaufprogrammen. Dies sei ein historisch hoher Wert. Im Artikel wird es irgendwie unter ein negatives Zeichen gesetzt. Muss aber nicht. Natürlich ist ein organisches Wachstum über das normale Geschäft schon besser, für die Börsen spielen diese Aktienrückkaufprogramme aber eine sehr entscheidende Rolle: einmal über die erhöhten Gewinne (warum? – vgl. Günstige Finanzierung und hohe Rentabilität treiben die Aktien an) und noch einmal über das schrumpfende Aktienangebot (Links hierzu: Schrumpfender Aktienmarkt in den USA).
Gut, wie lange wird das Spielchen mit den Aktienrückkäufen funktionieren? Ganz einfach und genau kann es wohl keiner sagen, aber ungefähr so lange bis sich die Aktienrendite und die Umlaufrendite (nehmen wir sie als Kriterium für die Finanzierungskosten großer Unternehmen) angleichen.
1 Kommentar bis jetzt ↓
In Europa wurde mehr Geld für IPOs eingesammelt als in den USA • Börsennotizbuch // 9. Jul, 2007
[...] Im Financial Times Deutschland lesen wir, dass das IPO-Volumen (in Dollar) in Europa soweit dieses Jahr höher lag als in den USA. Also die zweite Meldung innerhalb kürzester Zeit, die die wirtschaftliche und finanzmarkttechnische Situation in Europa in besserem Lichte darstellt als in den USA. Eigentlich eine seltene Erscheinung! [...]
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