Ein Professor von mir pflegte ab und zu zu sagen:
“Wir lernen hier nicht, wie man die richtigen Sachen macht; wir lernen, wie man die Sachen richtig macht“.
Den Unterschied glaube ich auch bei den Spekulations- und Investitionsentscheidungen an der Börse wiedererkennen zu können. Der Spekulant (auf eigene Rechnung) ist bemüht — muss ja, — die richtigen Entscheidungen treffen. Der Fondsmanager (auf fremde Rechnung) ist bemüht hingegen, die Entscheidungen richtig (zu treffen) zu analysieren, zu verargumentieren, vor Kunden und Vorgesetzten zu präsentieren und/oder zu rechtfertigen.
In der Differenz stecken Möglichkeiten für Gewinne, aber auch für Verluste. Eigentlich auf beiden Seiten. Nur, was es bedeutet, die “Sachen richtig zu machen”, ist etwas leichter (d.h. natürlich: etwas weniger schwierig) nachzuvollziehen als direkt die “richtige Sache” zu erkennen.
Im Moment gilt, so scheint es, “richtig machen” ist gleich Aktienquote erhöhen oder auch Unternehmensanleihen aufstocken. Profaner Treiber dieser Ansicht kann durchaus der Herden- und Gruppenzwang der Anderen sein bzw. die Gefahr vor der berüchtigten Underperformance. Flankiert ist das Ganze natürlich durch – sagen wir an dieser Stelle etwas abschätzig – das Gerede von green shoots (den Anzeichen einer Besserung in der Wirtschaft). Wer also seine Sache richtig machen will, muss mitziehen und mit investieren.
Das scheinen die Fondsmanager auch zu tun bzw. der Druck auf sie wächst, so zu handeln. Aber ob es auch “die richtige Sache” ist?
Hierzu ein paar Lesetipps:
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