Noch haben sie Recht, oder besser: endlich haben sie recht, die Analysten, die ihre Prognosen anheben, Kursziele für den Dax nun jenseits von 8.000 setzen, auf die mangelnden Alternativen am Anleihemarkt oder bei den Immobilien hinweisen.
Ich bleibe noch dabei: wir sind in einer sog. Begleitungsphase (vgl: die Ãœberlegungen zu den Börsenphasen der letzten Jahre oder auch der Vergleich der aktuellen Börsensituation mit der Lage von 1994 – 1995). In der Begleitungsphase gilt der ansonsten “rettende” Ansatz des antizyklischen Investierens – vorübergehend – nicht. Es ist ja die Masse, die allgemeine Erkenntnis, Einschätzung und anschließend Investitionsverhalten des Publikums, die die Preise steigen lassen sollen. Nur mit Antizyklikern ist “keine Börse zu machen”.
Jetzt, denke ich, setzt sich die allgemeine Erkenntnis durch, dass die Aktien, die ganze Zeit zu tief standen, dass die Risiken und die Abwärtsgefahren doch nicht so groß, ja unausweichlich waren, etc. etc. Und nun also auch die Analysten versüßen uns das Ganze: Analysten sehen Dax schon dieses Jahr bei 8000 Punkten. Für eine Weile werden sie sicherlich zum Teil noch Recht haben und Anlegergelder weiter heranlocken. Ich denke, noch für eine gute Weile.
1 Kommentar bis jetzt ↓
Saviano // 23. Mai, 2007
Aktuell und passend: Thomas Grüner erinnert uns an die Analysten-Prognosen vom Anfang des Jahres: damals stand der Dax bei 6.592 Punkten, die Mehrheit der Analysten sahen einen Stand Ende 2007 zwischen 7.000 und 7.200, deutlich weniger Experten wagten 7.400 – 7.500 zu prognostizieren und so gut wie keiner darüber.
(DAX am Ziel? (inkl. grafische Darstellung der Prognosen)
Wie Grüner richtig bemerkt, sind die Analysten dabei ihre Prognosen nach oben anzupassen.
Wohl bemerkt, das Jahr ist noch lang. Ich könnte aber Grüner zustimmen: die Analysten waren zu vorsichtig (pessimistisch), die Anpassung ist noch in Ordnung; die langfristigen Treiber sind noch weiter (völlig) gültig; die kurzfristigen Risiken sind aber gleichzeitig gestiegen.
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