Börsennotizbuch

Bevor ich meine Ãœberlegungen also doch langsam fortsetze, möchte ich folgende Beobachtung festhalten und somit auf einen – technischen – Aspekt hinweisen: das Marktvolumen.

Trotz Krise weigern sich die Aktienmärkte ziemlich hartnäckig in die Knie zu gehen. Zuletzt stieg der Dax wieder über die 7.000, der Dow Jones hat die 13.000 wieder gesehen, der S&P 500 eroberte die 1.400er Marke zurück. Alles in allem notieren die wichtigsten Indizes ca. 10-12 Prozent unter den Hochs. Verglichen mit den Befürchtungen ist dies alles noch recht erträglich.

Dieses kleine Aufbäumen erreignete sich in den letzten Wochen nach dem (vorläufigen Tief) vom 10. März. Ich kann nicht sagen, in dieser Zeit ist viel Positives passiert oder gemeldet worden, aber irgendwie haben sich die Märkte etwas von der Angst um die Bankenkrise gelöst und auch einige ganz vorsichtige Zeichen für abnehmende Inflation registriert. Aber jetzt — das Handelsvolumen…

Dieses ist in der besagten Zeit “anämisch” geblieben. Bespoke Investments hat hierzu einen Chart vorbereitet — und in der Tat, die Rally fand bei lauen Umsätzen statt, sogar wenn man einen ganz normalen saisonalen Rückgang mit berücksichtigt: Volume Seasonality.

Im Prinzip passt es mir auch nicht ganz ins Kalkül (denn ich erwarte unter normalen Umständen doch noch einen Test der Tiefstände, bei all meiner Zuversicht), aber sagen müsste man es doch:

Entgegen der geläufigen Meinung, niedrige Handelsvolumina bei steigenden Kursen seien ein Indiz dafür, der Rally fehle “Kaufkraft” oder so ähnlich, betrachte ich diese Konstellation als ein Zeichen für wahrscheinliche Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Mehr zum Thema Volumen und Aktienkurse in diesem früheren Beitrag.