Börsennotizbuch

Das Handelsvolumen an den Börsen ist nur kurzfristig zu Beginn der Rally (seit März) spürbar gestiegen. Danach beobachtet man eine deutlich weniger intensive Handelsaktivität. Wir berichteten im Mai über gesunkene Transaktionszahlen. Anders als die herkömmliche Interpretation (wie im verlinkten Beitrag ausgeführt) sah ich im unterdurchschnittlichen Handelsvolumen bei steigenden Kursen ein gutes Zeichen. Diesmal — offensichtlich — völlig zurecht.

Jetzt lese ich wieder eine Meldung (bei MarketWatch), in der das niedrige Volumen an der NYSE erneut angesprochen wird. Auch im August bleibt die Anzahl der gehandelten Aktien auffällig unterdurchschnittlich, selbst für die Saison. Die übliche “technische Deutung” fehlt wieder nicht — weniger Handel würde bedeuten, der Markt würde die Richtung nicht bestätigen, ergo Tests der jüngsten Verlaufstiefs wären zu erwarten.

Ich interpretiere die Situation (wie immer) genau umgekehrt: Niedriges Volumen bei steigenden Kursen machen eine Fortsetzung der Rally wahrscheinlicher.

Mehr dazu: Handelsvolumen und Aktien.

[ Ein wenig kollidiert dies mit meiner sonstigen Erwartung einer Korrektur im Frühherbst, aber soll ich es deswegen ignorieren?!? ]

An den deutschen Börsen dürfte es ähnlich aussehen:

Die anhaltende Unsicherheit an den Finanzmärkten veranlasste die Marktteilnehmer weiterhin zur Zurückhaltung und führte im Xetra-Segment zu einem Rückgang der Handelsvolumen. Die Zahl der Handelsabschlüsse auf der elektronischen Handelsplattform Xetra sank auf 43,2 Mio. (Q2/2008: 46,6 Mio. Transaktionen, -7%).

Deutsche Börse AG, Q2/2009: Hohe Ertragskraft trotz Umsatzrückgang (Zurückhaltung im Handel führt zu rückläufigen Umsätzen), Pressemitteilung vom 4. August 2009