Barry Ritholtz zitiert aus dem Artikel in der New York Times die “Definition” des sog. Recession Buy Indicator, “geliehen” von Norman Fosback, Autor des Buchs “Stock Market Logic” (1976, angeblich ein Bestseller):
“The [ Recession Buy Indicator] focuses on the four business barometers that together make up the federal government’s index of coincident economic indicators. These four focus on industrial production, manufacturing & trade sales, nonfarm payrolls and personal income. The Recession Buy Indicator is triggered when — as is the case today — each of these four gauges is below its level of six months earlier. On such occasions, Mr. Fosback considers the economy to be in a recession or very close to it.”
Im Prinzip ist dies ein Versuch, antizyklisches Verhalten zu quantifizieren. Vorausgesetzt richtig gemacht, ist “antizyklisch” an der Börse sehr gut, und, nicht nur meiner Ansicht nach, der wahre Schlüssel zum Erfolg. “Quantifizieren” ist jedoch nicht so gut — es kann helfen, es liefert aber auch schlechte Signale.
So schreibt auch Barry: Der Indikator hat seit 1979 vier Kaufsignale geliefert. Die Aktien seien in den darauffolgenden 12 Monaten im Schnitt 37% gestiegen, nach 3 Jahren waren sie (auch im Schnitt) ganze 106% höher. Aber der letzte Signal kam im Februar 2001 — also 18 Monate vor den Tiefstständen…
Nichtsdestotrotz kann man anmerken, dass die Baisse 2000-2002 eine untypische (untypisch große) war. Es gibt einige Kommentatoren, die das “gerechtfertigte” Ende der 2000er Krise eigentlich irgendwo in 2001 vermuten, aber durch den 11. September und die Spannung vor dem Irak-Krieg wurde der Bear Market um etwa 12 Monate “unnötig” verlängert… Man muss allerdings solche Schätzungen mit gehöriger Vorsicht genießen. Quantitative Indikatoren bleiben ein Risiko, und sie werden nicht immer zuverlässig funktionieren. Es kann durchaus sein, dass die aktuelle Lage auch derart untypisch ist — und vieles spricht eigentlich genau dafür — dass der Indikator wieder (gefährlich) vorauseilt.
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