Börsennotizbuch

Als ich gestern Dieter Wermuths Artikel “Erholung auf niedrigem Niveau” las (Hinweis per Lesetipp), habe ich mir einige Anmerkungen gemacht:

Wermuth schreibt, zum Beispiel, über die gestiegene Sparquote in den USA (mehr zur Sparquote USA, EU, Deutschland). Die Amerikaner haben bekanntlich während der Boom-Jahre auffällig wenig gespart. Für die Finanzierung ihrer Konsumausgaben und zum Vermögensaufbau haben sie sich stark auf eine positive Entwicklung ihrer Assets verlassen — und tatsächlich haben steigende Aktienkurse und steigende Immobilienwerte das “Sparen” für eine ganze Weile recht gut übernommen.

Aber mit dem Ausbruch der Krise und bei sinkenden Asset-Preisen stehen sie, so Wermuth, mit dem Rücken an der Wand: Sie müssen ihre hohen Schulden finanzieren, ergo mehr sparen. Dabei sind ihnen gerade die Immobilien und die Aktien keine Hilfe, ganz im Gegenteil.

So, dies ist eine Entwicklung, die bekannt ist und hier seit längerem betrachtet. Nun stelle ich mir die Frage, ob die US-Bürger sich nicht quasi gezwungen sehen könnten, bei den deutlich gestiegenen Aktienkursen Bestände zu veräußern, um ihre Ersparnisse aufzufüllen (bzw. Schulden abzutragen)?

Der dramatische Einbruch der Börsen zwischen August 2008 und März 2009 müsste einen gehörigen Schock ausgelöst haben — vor allem bei vielen nicht gut balancierten Haushaltsfinanzen (und davon soll es jede Menge geben — reiche wie ärmere). Die aktuelle kräftige Erholung könnte nun als willkommene Gelegenheit verstanden werden, zu einem mehr oder weniger guten Preis zu verkaufen und Sicherheitspolster zu schaffen (bzw. Schulden zu reduzieren).

Allerdings sind die “geparkten” Summen (cash-nahe Assets) bereits enorm (!?) …

(mehr dazu kommt später heute)