Wie erwartet sind die US-Arbeitsmarktdaten vom Dezember schlecht ausgefallen. Die negative Dynamik setzt sich also fort und schreibt bereits düstere Rekorde.
Mit einem Verlust von 524.000 Jobs war der Dezember 2008 der schlimmste Monat seit 1945. Allerdings muss sich die faire Rechnung auf die Zahl der Erwerbstätigen beziehen, welche in den letzten 50 Jahren natürlich substanziell gestiegen ist: Hier muss man “nur” bis 1982 zurückschauen, um eine ähnlich düstere Entwicklung zu entdecken.
Die Arbeitslosenquote in den USA ist jetzt auf 7,2% gestiegen und damit auf ein für die US-Wirtschaft sehr hohes Niveau. Etwas höher war die Quote bei der vorletzten Rezession in den frühen 1990er.
Die Entwicklungen kann man sich sehr schnell anhand der folgenden NY Times Grafik anschauen (die Grafik ist verlinkt)
Und noch ein bisschen Grafiken:
Die Langfristige Entwicklung am US-Arbeitsmarkt: Neue Stellen und Arbeitslosenquote
(Klick auf die Grafiken für größere Ansicht; den aktiven (aktuellen) Chart finden Sie hier)
Neben der Arbeitslosenquote (die übrigens auch ganz offiziell mehrere unterschiedliche Definitionen hat) kann man auch zusätzliche Indikatoren für die Verfassung des Arbeitsmarktes beobachten. So zum Beispiel die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten:
Another important indicator of labor market difficulty, the number of persons working part time for economic reasons, has suggested a softening in the demand for labor since about mid-2006. Sometimes referred to as involuntary parttime workers and viewed as underemployed, these individuals wanted full-time jobs but worked less than 35 hours during the survey reference week primarily due to slack work (a reduction in hours in response to unfavorable business conditions) or the inability to find full-time work.
Bureau of Labor Statistics, Involuntary part-time work on the rise (PDF)
In einem konjunkturellen Abschwung ist es typisch, dass die Unternehmen (falls ihnen möglich) zunächst die Arbeitsstunden reduzieren, bevor sie die Arbeitnehmer entlassen. Diesen Effekt nennt man “slack work”. Es ist logisch, dass die Teilzeitbeschäftigung, die aus “slack work” resultiert, als Frühindikator der Konjunkturentwicklung betrachtet werden kann — die Slack-Work-Teilbeschäftigung steigt gewöhnlich noch vor dem Tiefpunkt im Konjunkturzyklus und am Gesamt-Arbeitsmarkt bzw. sinkt wieder etwas früher, noch vor der allgemeinen Erholung (insbesondere am Arbeitsmarkt). Hierzu ein zweites Diagramm:
Grafiken: Bureau of Labor Statistics (PDF-Dokument oben)
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