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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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So arbeite ich nicht

1. August, 2007 ·

Aus einem Interview mit Christian Baha, Chef des Superfunds:

Trendfolge basiert im Grunde auf dem Herdentrieb des Menschen. Trägt Madonna bei den Live-Earth-Konzerten ein bestimmtes T-Shirt, rennt am nächsten Tag jeder zu H&M und kauft es. Auch im Stadion kann man dieses Phänomen beobachten. Machen ein paar Fans die Welle, macht das ganze Stadion mit. Genau so verhalten sich die Märkte. Trends wird es daher zu jeder Zeit geben, weil sich das Verhalten des Menschen nicht grundlegend verändern wird. Daher analysieren wir keine makroökonomischen Daten, da diese sowieso in den Kursen eingepreist sind. Technische Analyse ist das einzige System, das Trends sofort erkennen und ihnen folgen kann, ohne emotional beeinflusst zu sein.

Das mit den Trends stimmt natürlich gewissermaßen. Das mit den eingepreisten makroökonomischen Daten schon viel weniger. Und das mit dem “einzigen System, das Trends sofort erkennen und ihnen folgen kann” gar nicht mehr. Natürlich aus meiner Sicht.

Die Börsentrends sind sicherlich ein beständiges Phänomen, aber die “Effizienz der Märkte” ist die falsche Annahme (vgl. hierzu etwa Mechanische Hausse). Und die technische Analyse halte ich nicht für das richtige Analyse-Werkzeug. Ein “meinungsloses” Hin und Her nach dem Gusto des Marktes wird kaum was bringen.

Ãœbrigens, bei den Superfunds blickt man auch nicht so richtig durch – es werden verschiedene Strategien und Anlageoptionen angeboten: einige schneiden gut ab, andere performten so einigermaßen und einige machten richtig Minus. An der Börse gibt es eigentlich zwei Wege, wenn man es noch genauer will, vielleicht drei: nach oben, nach unten und seitwärts. Für einen Zeitraum von 2-3 Jahren (oder auch mehr) kann ich immer 3 Strategien bieten – die eine wird toll performen. Hilft uns das? Nein.

Kategorien: Fonds · Gelesen

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