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Börsennotizbuch

Ein seriöses, aber lockeres Gespräch über die Börse
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Patt im Börsensentiment?

2. Mai, 2008 · 3 Kommentare

Für diejenigen, die es vielleicht nicht mitgekriegt haben, hat die Bestimmung des Börsensentiments Anfang der Woche eine (nicht so kleine) Diskussion ausgelöst (weitere Meinungen sind herzlich eingeladen)…

Die Lage scheint nicht ganz eindeutig, so dass – offenbar – beide Lager (“Die Börse ist (zu) optimistisch” und “Die Börse ist (zu) pessimistisch/vorsichtig”) gute Argumente und Indikatoren vorweisen können.

Wahrscheinlich stehen wir im Moment “Patt”.

Ähnliches Bild zeichnet die cognitrend-Erhebung: Vor einer Woche noch sehr bullish, jetzt mit einem großen Anteil der “Neutralen”. Joachim Goldberg möchte nicht das verlängerte Wochenende als “Ausrede” für die Zunahme der neutralen Stimmen annehmen:

Zumindest der beweglichere Teil unseres Panels läuft nach einer Erholung des Leitindex DAX® nicht mehr bedingungslos zu den Pessimisten über, wie das in den Vorwochen mehrfach der Fall war. Dies bedeutet, dass diese Akteure glauben, das Schlimmste der Finanzkrise sei überstanden, was auch zum allgemeinen Tenor passt. Sogar auf die in den vergangenen Jahren so beliebte und gleichermaßen sinnlose Börsenregel „Sell in May and Go Away“ scheint man dieses Mal nicht setzen zu wollen. Auf der anderen Seite scheint aber auch kaum jemand an eine stärkere Fortsetzung der „Rallye im Bärenmarkt“ glauben zu wollen. Denn zumindest die charttechnisch orientierten Akteure hätten eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation zum Guten sehen können. Aber davon ist nichts zu hören. Dass ein knappes Drittel aller Befragten neutral eingestellt ist, sollte also nicht verwundern.

Dieses “Das Schlimmste ist überstanden” kann uns schon mal etwas nervös machen…

Ansonsten: Die das Bullenlager verlassenden institutionellen Anleger haben die unmittelbare Entwicklung des Dax nicht geschwächt, schreibt Goldberg weiter. Man könne hier langfristige Nachfrage vermuten. Bei steigenden Kursen, “neutraler” zu werden, bedeutet “Vorsicht”, würde ich hinzufügen. Jedoch: Diese Vorsicht dürfte anhalten, es sei denn “geheime” Quellen würden die Nachfrage weiter “speisen”. Von den Privatanlegern erwarte ich vorerst keine Impulse; die Unternehmen würden – denke ich – vorziehen, jetzt Liquidität zu sichern (sogar mehr als sie brauchen)…

Wir werden sehen… Sell in May könnte aber dieses Jahr funktionieren… denn wie es aussieht, sollte es heißen: Sell every second May

Kategorien: Frontpage · Sentiment

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