Und wieder einmal der Blick auf die Sentiment-Erhebung von cognitrend. Nach der relativen Ruhe nach dem Ausverkauf, als sich der Dax noch gut fangen konnte, regnet es (plötzlich) wieder negative Nachrichten. Die die Akteure sind verunsichert:
Dieses Bild [der relativen Beruhigung nach dem Ausverkauf] hat sich in den letzen 48 Stunden etwas verändert. Von den von der Börse Frankfurt befragten institutionellen Investoren ist nun ein Viertel der vormals neutral positionierten Anleger bearish gestimmt. Kein Wunder, wäre man fast versucht zu sagen, denn plötzlich schossen sich Analysten von allen Seiten wieder auf ein Szenario der Rezessionsangst ein. Besonders nach den ISM-Indexdaten, die gestern in den USA veröffentlicht worden sind. Diese wurden als perfekter Auslöser gedeutet, um die nächste Verkaufswelle an den Aktienmärkten loszutreten. All jene, die sich bislang zurückgehalten haben, unsicher waren oder einfach nur auf einen triftigen Grund wie diesen warteten, empfingen die Unkenrufe in bester Stereoqualität. Praktischerweise ist auf dem zweiten Kanal gleichzeitig noch ein anderer Aufruf dazugemischt worden: „Verkaufe, die Bärenmarktrallye!“.
Gianni Hirschmüller verweist anschließend auf ein “Unentschieden” — der Verkaufsdruck komme nicht soviel durch neue Ängste, sondern durch eine neue “Angriffslust der Bären”. Die Mehrheit der Investoren ist ja bereits in neutralen oder sogar bearishen Positionen (mindestens mental). Also dürfte ein weiterer Kursverfall nicht gleich die Nerven aufs empfindlichste reizen. Der umgekehrte Fall, steigende Kursen, werden viele (oder eindeutig mehr) Börsianer, unvorbereitet ertappen. Trotzdem beide Entwicklungen sind kurzfristig denkbar.
Von mir die Bemerkung — bei aller Verunsicherung, die große Angst ist noch nicht da. Ich erwarte eher eine Steigerung der Besorgnis und des negativen Sentiments.
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