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Markus Töllke: “Der Euro sollte steigen”

3. September, 2009 ·

Gestern habe ich über den “Börsen-Optimismus” von Gottfried Heller, einer der bekanntesten Vermögensverwalter Deutschlands (FIDUKA), sehr erfahrender Börsianer und langjähriger Partner des berühmten André Kostolany, geschrieben. Heute möchte ich auf die Ansichten von Markus Töllke, Geschäftsführer der FIDUKA-Depotverwaltung in München, zum Euro hinweisen.

In seiner Kolumne “Der Euro wird stärker” beschäftigt er sich vor allem mit dem Kursverhältnis Euro-Dollar. Dabei beschreibt er die wesentlichen Argumente pro und contra Dollar bzw. Euro:

Für einen festeren Dollar spricht insbesondere das erstmals seit Jahren schrumpfende Defizit der US-Handelsbilanz. Die für ihre Ausgabefreude bekannten Amerikaner wurden von der Wirtschaftskrise besonders getroffen und kaufen spürbar weniger Güter im Ausland ein. Der amerikanische Export büßte erheblich weniger an Volumen ein als die nach Amerika fließenden Warenströme. Die Nachfrage nach ausländischen Währungen wie dem Euro ging dadurch zurück, was dem Dollar Rückenwind verlieh.

Außerdem werden die USA — dank umfangreicher Stabilisierungsmaßnahmen und Konjunkturpakete — voraussichtlich früher aus der Wirtschaftskrise herauskommen können als etwa die Europäer.

Argumente für einen schwächeren Dollar gibt es aber auch. Die US-Zinsen dürften angesichts der strukturellen Probleme vieler Haushalte länger als in Europa niedrig gehalten werden. Mittelfristig sollte sich so die Zinsdifferenz zu Gunsten des Euro ausweiten. Der Abfluss von Geldern in andere Anlagewährungen wäre programmiert. Mittelfristig ist auch davon auszugehen, dass nach Erschöpfung der staatlichen Stützungspakete das längerfristig erzielbare US-Wirtschaftswachstum – belastet durch einen mit seiner eigenen Sanierung beschäftigten US-Konsumenten – niedriger ausfallen wird als in der Vergangenheit.

Das Fazit (knapp wiedergeben):

Unter dem Strich spricht die robustere Verfassung der europäischen Haushalte (privat und staatlich) mittelfristig für einen schwächeren Dollar, der sich in den kommenden Monaten wieder etwas weiter von seiner Kaufkraftparität entfernen sollte.

Kategorien: Frontpage · Prognosen · Währungen

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