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Marc Faber spricht von Hyperinflation

17. Juli, 2009 ·

Marc Faber: Hyperinflation

Der Autor des berühmt gewordenen Gloom Boom Doom Reports Marc Faber meldet sich wieder mit warnenden Worten. Diesmal spricht er noch einmal konkret die Gefahr vor einer Hyperinflation in den USA an:

Das wird nicht dieses Jahr passieren. Aber es steckt schon eine gewisse Inflationsrate im System. Es gibt Analysten, die die Inflationsrate anders berechnen als die Regierung – und die kommen für die USA auf sechs Prozent pro Jahr. Es gibt zwar einige Preise, die fallen. Aber viele steigen kräftig: Ich kenne keine Versicherungsgesellschaft, die ihre Prämien reduziert. Und die Banken in den Vereinigten Staaten haben ihre Gebühren erhöht, beispielsweise für Kreditkarten. Die Erziehungskosten steigen immer noch. Die Energiepreise sind zwar etwas niedriger als vor einem Jahr, als der Ölpreis bei 150 Dollar pro Fass stand. Jetzt kostet das Barrel 70 Dollar – viel mehr als die zehn Dollar aus dem Jahr 1998. Es ist also eine gewisse Inflation im System – und das während der schlimmsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Grundsätzlich sollten die Preise überall fallen. Aber das tun sie eben nicht.

Focus.de, Börsen-Guru erwartet Hyperinflation

Ein weiterer Grund für die zu erwartende Inflation ist die (wiederum zu erwartende) Unfähigkeit der US-Regierung sowie der Fed, die expansiven monetären und fiskalischen Stimuli zurückzunehmen (s. hierzu Lesetipps u.a. mit ähnlichen Äußerungen von Alan Greenspan und Tobias Bayer).

Zwar wird Marc Faber immer mit Simbabwe-Vergleichen zitiert, aber ich glaube nicht, dass er ernsthaft eine Inflationsrate von Millionen Prozent meint. Doch die Zahlen von 10, 20 Prozent, die er in die Diskussion wirft, sind für ein Land wie die USA schon quasi Hyperinflation. Ich bin da “konservativer”, auch wenn ich tendenziell eher in Richtung Inflation tippe (bei vielen anderen Punkten kann ich Marc Faber aber nicht zustimmen, z.B. Rückkehr zu “etwas wie Goldstandard”, “Papiergeldsystem ist bankrott” etc.).

Die logische Folgerung der Inflationsperspektiven ist eine (massive) Abwertung des Dollars. Und sonst bliebe nur die Flucht in Sachwerte (aber keine Immobilien)…

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